Bevor es losgeht wird noch ein Teppich auf der Bühne ausgerollt, dann kann Boris May die Schuhe ausziehen und Barfuß seine Hetzjagd von einer Seite zur anderen beginnen. Dafür bleibt sein Mitstreiter Maurizio die ganze Zeit hinter dem Pult.
Der Frontmann bleibt selten still und wandert unruhig hin und her. Aufgedreht, nervös oder wütend vergräbt er sich in die Musik, um sie authentisch wiederzugeben. Klangstabil starten mit dem großartigen Shadowboy vom aktuellen Album. Mit diesem Griff in ihr Repertoire lassen sie die Zuschauer gebannt verstummen. Die Atmosphäre lädt sich auf und verursacht ein Knistern auf der Haut. Mit minimalem Aufwand erzeugen Klangstabil eine große Show die nachhaltigen Eindruck hinterlässt.
Aus dem mittlerweile 18 jährigen Bandbestehen spielen Klangstabil einen Querschnitt ihrer letzten Alben. Die schwer zugängigen Stücke aus den Anfängen werden in dieser live Performance ignoriert. Obwohl dieses unförmige Musikgut es nicht auf die Setlist geschafft hat, füllt die Band über 60 Minuten mit tanzbarer Synthetik und nervenaufreibenden Sounds.

Fotos: Martina Peitz