Vor dem Mainact steht heute jedoch erst noch der Auftritt der Schweden I Break Horses und schon der hat es in sich. Nicht nur, weil sie ihr komplettes Set aus strategischen Gründen hinter einem Vorhang absolvieren müssen, sondern auch angesichts der äußerst interessanten Genrefeinheiten. Denn hier unterstützen düster pumpende Bässe und eine fast elfenhafte Stimme die elektronikbasierenden Showgazeklänge und schaffen so eine unglaublich sphärisch klingende, interessante Atmosphäre. Und auch wenn es eigentlich etwas schade für die Band ist, dass der Vorhang die ganze Zeit hängenbleibt, so wirkt gerade dies richtig spannend,
Auch bei Sigur Rós bleibt der bereits angesprochene Vorhang zunächst hängen und dient bei den ersten beiden Tracks als Projektionsfläche von auf die Musik abgestimmten Stimmungsbildern und -animationen. Für die Zuschauer in der vielleicht zu Zweidritteln gefüllten Halle beginnt nun eine knapp 100 minütige Reise durch wundervoll melancholische Traumlandschaften. Nach Vaka fällt der Vorhang und die elfköpfige Band wir nun sichtbar und akzentuiert beleuchtet. Die über die volle Bühnenbreite gestreckte LED-Leinwand ist von nun an für die visuelle Untermalung der bei Sigur Rós sowieso schon sehr bildhaften Songs zuständig.
Während des Sets richtet der sonst eher wortkarge Sänger Jónsi das Wort an die Fans und bittet dann eine seiner Geigerinnen nach vorne, denn diese hat heute Geburtstag und erhält neben dieser Ansage auch noch eine Umarmung und ein persönliches Geburtstagsständchen in Form der isländischen Version von Happy Birthday.
Highlights gibt es heute wieder viele, denn jeder Song für sich versprüht eine ganz eigene Stimmung, die zudem jeweils durch die tolle Bühnenshow abgerundet wird.
Setlist Sigur Rós:
01. Yfirborð
02. Vaka
03. Brennisteinn
04. Glósóli
05. Stormur
06. Hrafntinna
07. Sæglópur
08. Varúð
09. Hoppípolla
10. Rafstraumur
11. Kveikur
12. Festival
13. Popplagið

Autor & Fotos: Michael Gamon