Bei ihrer Reise über den Globus macht die Vans Warped Tour nach 13-jähriger Europa-Abstinenz auch in unserer Gegend halt und beschert uns unter anderem einen Deutschland-Termin in Berlin am 09.11.13 und einen Gig am darauffolgenden Tag im niederländischen Eindhoven, der mit Gewissheit nicht nur für die Niederländer interessant ist. Die diesjährige Agenda hält einige namhafte Künstler bereit, darunter Billy Talent, Enter Shikari, Parkway Drive, Yellowcard, Sublime with Rome oder Crossfaith und wartet somit sowohl mit szenigen Urgesteinen als auch mit dem bekannten „frischen Wind“ auf. ??
Noch um kurz nach 14 Uhr und somit mehr als 3 Stunden nach dem offiziellen Einlass sieht man einige hunderte Meter lange Menschen-Schlangen, die sich in der an diesem Tag fast schon eisigen Novemberkälte um die Festival-Lokalität Klokgebouw in Eindhoven ringen. Bei einem geschätzten Durchschnittsalter von maximal
?Im Klokgebouw ist die Party währenddessen bereits in vollem Gange. Mit drei Bühnen, darunter zwei große, die Monster Energy North Stage und South Stage, sowie einer etwas kleineren, Kevin Says Stage, einer Halfpipe, die vor allem von Skateboardern befahren wird sowie zahlreichen Merchandise- und Verzehr-Ständen, ist man hier heute bestens gerüstet. Die Stimmung in der verwinkelten Lokalität ist so gut wie sie selten auf einem eintägigen Festival ist und steckt jeden an, der sich noch nicht ganz warm gerockt hat. Faszinierend ist auch die immer wieder aufflammende Fan-Dynamik bei den diversen Auftritten. ?
Bereits am frühen Nachmittag erreicht man mit den Japanern von Crossfaith den ersten von vielen Höhepunkten. „Welcome to desire! We are the f***ing future!“ tönt es an unsere Ohren und sofort springen nicht nur die Herren auf der Bühne wild in die Höhe, sondern auch die Fans stiften unaufgefordert zahlreiche Circle-Pits zu ihren Lieblingsstücken der Metalcore-Band an.
Ein Highlight jagt hier das nächste und so ist es nicht nur bei We Came As Romans wieder brechend voll vor der Monster Energy North Stage, sondern auch die quirlig-verrückte Truppe von Enter Shikari (die mit Yellowcard die Spielposition tauschen) darf sich über ein volles Haus freuen. Unfassbar, wie viel Dynamik Fronter Roughton Reynolds und seine Jungs auf und nahe der Bühne versprühen. Hier wird einfach nicht still gestanden,
Auch wenn es währenddessen bei Acts wie Escape The Fate oder Like Moth To Flames etwas leerer ist, lockert sich die räumliche Verteilung der Fans nach dem Auftritt von Enter Shikari wieder etwas, so dass diese Bands nicht zwangsläufig im Schatten der wilden Bande aus Südengland bleiben. Rappelvoll wird es ebenfalls bei Yellowcard, die nach einer Planumstellung und einer weiteren kleinen zeitlichen Verzögerung endlich zum Zuge kommen. Mit Gitarren, Drums und Violine klingen die Jungs aus Jacksonville, Florida zwar wesentlich poppiger als alles, was wir heute bisher vernehmen durften, doch das macht den hier Anwesenden sichtlich wenig aus. Hier sitzt jeder Ton, nicht nur auf der Bühne, sondern auch in der Menge singt man aus dem Effeff beliebte Songs aus vollem Halse mit und feiert so ausgelassen und unbeschwert wie den ganzen Tag schon. ?
Langsam aber sicher nähern wir uns dem Ende der sagenhaften Vans Warped Tour, doch bevor alles vorbei sein soll, bekommen wir noch einmal richtiges Kontrastprogramm geliefert.
Sicherer ist man sich da mit Parkway Drive, die nicht lange brauchen, um das Fass nochmals zum Überlaufen zu bekommen. Noch einmal schöpft man aus dem Vollen, sammelt die letzte Energie, die von diesem schweißtreibenden Tag noch übrig geblieben ist und gibt noch ein letztes Mal alles. Die australische Metalcore-Combo zeigt sich sympathisch und energisch und ist nicht ganz unschuldig daran, dass die Circle-Pits und Jubelstürme kein Ende nehmen. Laut, krachig, gut! Ein wunderbares Ende eines sagenhaften Events, auf das wir Europäer uns im nächsten Jahr erneut freuen dürfen.????
Wir haben für euch eine Bildergalerie zum Festival zusammengestellt, die ihr hier oder durch Anklicken der Bilder erreichen könnt:
Bildergalerie: VANS WARPED TOUR NL 2013
Autorin: Tanja Pannwitz
Fotos: Michael Gamon
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