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BLACKFIELD FESTIVAL 2013 – Gelsenkirchen, Amphitheater (28.06.-30.06.2013)

BLACKFIELD FESTIVAL 2013 - Gelsenkirchen, Amphitheater (28.06.-30.06.2013)

Das sechste Blackfield Festival im Amphitheater Gelsenkirchen war auch gleich das längste. Statt bislang an zwei Tagen gab es in diesem Jahr gleich drei Tage Outdoor-Festivalprogramm für die schwarze Szene. Dafür hatten die Veranstalter ein abwechslungsreiches Line-Up zusammengestellt, welches vor allem die Electro-Fraktion ansprach, aber auch Größen aus der Rock-Ecke bereithielt.

Freitag, den 28.06.2013

Am Freitag begrüßen Full Contact69 [GALLERY], die Gewinner des Battle Of The Bands 2012, als Opener-Act die Zuschauer des Blackfield. Danach entführen Coppelius mit Schlagzeug, Kontrabass, Cello und Klarinette zurück ins 19. Jahrhundert. Die Berliner Band, die ihren Musikstil selbst als Kammer-Core bezeichnet, muss allerdings schon nach knapp einer halben Stunde die Bühne wieder räumen um dem nächsten Act Platz zu machen. Spetznaz [GALLERY] lassen sich dann auch nicht lange bitten und bereits nach den ersten Stücken steht kaum ein Fuß still. Das schwedische EBM-Duo begeistert mit hämmernden Beats und kraftvollen Shouts. Natürlich darf bei einem gelungen Auftritt der Überhit Apathy nicht fehlen. Etwas ruhiger, aber auch wieder elektrolastig geht es mit der nächsten Band In Strict Confidence [GALLERY] weiter. Mastermind Dennis Ostermann, flankiert von Gitarristin Haydee Sparks und Sängerin Nina de Lianin, beeindruckt mit seiner markanten Stimme. Und zumindest auf den Bereich vor der Bühne springt der berühmte Funke über, während sich die Besucher auf den Rängen mit dem wiedermal einsetzenden Regen herumplagen. Mit diesem haben auch die schwedischen Industrial/Gothic Metaller Deathstars [GALLERY] zu kämpfen – sieht man doch während ihrer Show weit mehr schwarze Regenschirme als tanzende Menschen. Vielleicht liegt es aber auch daran das die harten Klänge nicht ganz zum restlichen Line-Up des Tages passen. Deutlich mehr los ist dann beim Headliner des Tages Blutengel [GALLERY]. Man mag von dieser Band halten was man will, deren Live-Auftritte bieten doch Einiges für Auge und Ohr. Neben gläsernen Drums, Feueracts und spärlich bekleideter Tänzerinnen präsentieren Chris Pohl und Sängerin Ulrike Goldmann viele Stücke vom neuen Album Monument, aber auch mit altbekannten Songs laden Blutengel die Blackfield Besucher zum Tanzen ein.

Samstag, den 29.06.2013

Der Samstag startet regnerisch. Davon lassen sich die Berliner Formalin [GALLERY] jedoch nicht abschrecken und versuchen den wenigen Frühaufsteher mit krachenden Industrialbeats einzuheizen, was aber nur mäßig gelingt. NOYCE™ [GALLERY] ergeht es nicht besser, auch ihr feiner Electro Pop bringt nur vereinzelte Besucher in Tanzlaune. Ganz anders bei der nächsten Band Aesthetic Perfection [GALLERY]. Die Aggrotech Formation aus Hollywood kann durchaus als Überraschung des Festivals angesehen werden. Und macht trotz der frühen Uhrzeit ordentlich Stimmung. Ganz ausgeschlafen ist Frontmann Daniel Graves anscheinend allerdings nicht, denn er begrüßt das Publikum in Gelsenkirchen mit einem „Hallo Leipzig“, bemerkt seinen Fauxpas jedoch sofort und entschuldigt sich vielmals. Auch wenn sich zu Lord Of The Lost [GALLERY] etwas weniger Zuschauer vor der Bühne einfinden, stimmungsmäßig stehen die Hamburger der vorherigen Band kein Stück zurück. Vor allem bei den weiblichen Fans finden die fünf Jungs großen Anklang, was sicher auch daran liegt, dass sich alle Bandmitglieder während des Auftritts mit freiem Oberkörper präsentieren. Mit den Merciful Nuns [GALLERY] haben die Veranstalter leider angesichts des musikalischen Umfelds einen ziemlichen Fehlgriff getan. Nach so viel Stimmung kommt der düstere Achtziger Jahre Gothic Rock überhaupt nicht an und so leert sich der Platz vor der Bühne zunehmend und auch auf den Rängen verschwinden während des Auftritts immer mehr Leute. Wirklich schade für die Band, welche sich nach gut einer halben Stunde geschlagen gibt und von der Stage verschwindet. Zu [:SITD:] [GALLERY] füllt sich das Amphitheater wieder und die Party kann bei mittlerweile strahlendem Sonnenschein weitergehen. Die drei Musiker aus Bottrop geben bei ihrem quasi Heimspiel alles und lassen die Meute toben. Neben den bekannten Tracks der Elektro-Combo wird vor allem das Editors Cover Papillon viel umjubelt. Mit Zeromancer [GALLERY] betritt als nächstes eine der meist gewünschten Bands die Bühne. Die norwegische Synth-Rock-Band muss bei ihrem Gig auf eigenes Equipment verzichten, da die Fluggesellschaft die gesamte Ausrüstung woanders hingeschickt hat. Dennoch schaffen es die sympathischen Rocker das Publikum zu begeistern. Das Comeback des Festivals bieten Samsas Traum  [GALLERY]. Nach einem enttäuschend Auftritt auf dem Blackfield vor ein paar Jahren hat die Band noch eine Rechnung mit ihren Fans zu begleichen und spielt dieses Mal neben brandneuen Stücken vom Asen‘ka Album vor allem ihre ganz großen Hits. Zwar gibt es zu Beginn gleich ein kleines Problem mit der Technik, aber schon bald sind Band und Fans versöhnt und die Polonaise zur Endstation Eden zieht über das Gelände, bevor zum Abschluss bei Ein Fötus wie du die obligatorische Wall Of Death gebildet wird.

Co-Headliner am Samstag sind Project Pitchfork [GALLERY], die gerade von einer längeren US Tour zurückgekommen sind. Frontmann Peter Spilles hadert etwas mit der tiefstehenden Sonne und leiht sich kurzer Hand die Sonnenbrille von einem Fan in der ersten Reihe. Mit Songs wie Timekiller, Pitch Black, Steelrose und Rain hat die Band schnell das komplette Amphitheater im Griff. Überall sieht man tanzende, mitsingende Menschen. Mit drei Drummern auf der Bühne macht die Band aber auch ordentlich Druck. Zum Abschied kann sich Peter Spilles eine kleine Stichelei zum nachfolgenden Mainact nicht verkneifen. Mit etwas Verspätung betreten And One [GALLERY] gegen kurz nach halb Zehn die Bühne zu ihrem wahrscheinlich letzten Auftritt auf dem Blackfield. Ende des Jahres 2013 geht die Band wieder einmal auf Abschiedstournee. Dass Frontmann Steve Naghavi noch genug Power für viele weitere Konzerte hat zeigt sich dadurch, dass er unentwegt von einer Seite der Bühne zur anderen rennt und dabei wie ein Flummi umher hüpft. And One spielen Songs vom S.T.O.P. Album und ältere Hits wie Traumfrau, Steine sind Steine oder Metalhammer und bringen damit die gesamte Location zum Kochen. Mal abwarten ob es wirklich das Ende von Naghavi & Co. ist…

Sonntag, den 30.06.2013

Den dritten und letzten Tag des Blackfield eröffnen Godex [GALLERY] bei optimalem Festivalwetter. Mit Ost+Front [GALLERY] geht es danach etwas härter zur Sache. Zudem provozieren die NDH Metaller mit einer ziemlich blutigen Bühnenshow. Wesentlich ruhiger und gesitteter gestaltet sich dann der Auftritt von Die Kammer [GALLERY], bei dem sich einige der Frühaufsteher allerdings erst einmal auf die Suche nach Frühstück machen und der Platz vor der Bühne relativ leer bleibt. Das absolute Kontrastprogramm bieten dann Rabia Sorda [GALLERY] aus Mexiko. Sänger Erk Aicrag, der auch bei Hocico am Mirko steht, setzt alles daran das Publikum aufzuwecken, was ihm schließlich auch ganz gut gelingt. Noch elektronischer geht es bei Neuroticfish [GALLERY] zu. Das Projekt von Sascha Mario Klein überzeugt durch tanzbare Beats und sorgt trotz sommerlicher Temperaturen für Bewegung vor der Bühne. Von Future Pop geht es dann über zu EBM. Der französische Techno-Produzent und die Stimme von Nitzer Ebb fanden 2002 zusammen und gründeten das gemeinsame Musikprojekt Fixmer/McCarthy [GALLERY] und rocken nun ordentlich das Blackfield. Im gewohnten schwarzen Anzug und mit stylischer Pilotensonnenbrille fegt Douglas McCarthy dabei unentwegt über die Bühne und auch davor wird ordentlich gefeiert.

Richtig voll wird es dann wieder bei Rotersand [GALLERY]. Die mittlerweile nur noch zwei Akteure in Person von Sänger Frontmann Rascal Nikov und Krischan J. E. Wesenberg an den Reglern locken viele Besucher zum Tanzen nach vorne. Mit Merging Oceans, Exterminate Annihilate Destroy, Waiting to be born und War On Error hat die Band aber auch einige gut tanzbare Clubhits im Repertoire. Nach so viel elektronischer Musik in Folge kommen mit Staubkind [GALLERY] nun deutliche rockigere Töne aus den Boxen. Die Band um Sänger Louis Manke tut sich allerdings etwas schwer den Funken auf die Menge überspringen zu lassen. Zwar haben die Deutschrocker den Platz vor der Bühne im Griff, auf den Rängen zeigt sich jedoch eher Gleichgültigkeit als Begeisterung. Dennoch tut diese Abwechslung dem Festival gut und bereitet die Besucher bestens auf die beiden Headliner des Abends vor, bei denen auch die Gitarren im Vordergrund stehen. Mit Mono Inc. [GALLERY] haben die Veranstalter die Band der Stunde als Co-Headliner verpflichtet und zudem eine Truppe die durch eine beeindruckende Live-Präsenz überzeugt. Die Hamburger starten mit My worst enemy, gefolgt von Symphony of pain und der aktuellen Single Heile heile Segen, dem ersten deutschen Song der Gruppe. Etwas gewöhnungsbedürftig ist dieses neue Stück schon. Mit im Gepäck haben Mono Inc. noch einen Überraschungsgast und zwar niemand Geringeres als Joachim Witt, mit dem sie zusammen die Weltpremiere des Stücks Kein Weg zu weit zelebrieren. Dieses Highlight wird zusätzlich von einem Mädchenchor gesanglich begleitet. Weiter geht es dann mit zahlreichen Hits der Band wie Arabia, After the war und Revenge bis mit Get some sleep unweigerlich der letzte Song gespielt wird.

Für den finalen Auftritt wird dann reichlich auf der Bühne gewerkelt, will man doch den Zuschauern zum Abschluss noch etwas Besonderes bieten. Als dann endlich alles steht betreten Eisbrecher [GALLERY] die Festivalbühne in Gelsenkirchen. Checker Alex Wesselsky im schwarzen Anzug, pinkfarbener Krawatte, Cowboyhut

und Rose im Mund lässt gleich zu Beginn ein paar Damenherzen höher schlagen, bevor es mit Exzess Express direkt richtig abgeht. Eine kurze Begrüßung mit den Worten „Wir sind Eisbrecher“ und schon geht die wilde Fahrt weiter. Willkommen im Nichts, Antikörper und Leider heißen die nächsten Songs und es scheint als wollen die Jungs der tobenden Menge keine Ruhe mehr gönnen an diesem Abend. Eisbrecher geben während ihres 1 ½ stündigen Auftritts nicht nur was auf die Ohren, sondern bieten auch was fürs Auge. So dreschen bei Amok beispielsweise die Bandmitglieder wieder auf Metallfässer ein und zu Heilig kommen einige weibliche Eisbrecher Fans in Nonnenkostümen auf die Bühne. Den absolut überragenden Abschluss bilden dann This is deutsch, Verrückt und das Cover Miststück / Rock me Amadeus, bei dem Alex nochmal ausgiebig mit den Fans interagiert bevor er zusammen mit seinen Bandkollegen pünktlich um 23 Uhr das Blackfield 2013 für beendet erklärt.
Für alle die es kaum noch erwarten können: Der Vorverkauf und die Bekanntgabe der ersten Bands für das Blackfield 2014 (20.-22.06.) werden am Montag, den 12.08.2013 stattfinden.

Die Fotos der einzelnen Bands erreicht ihr durch Anklicken der Gallerylinks oder der Fotos im Bericht. Außerdem haben wir noch die Besuchergalerie.

Autor: Christian Reipen
Fotos: Dirk Wirtz

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