PETER MURPHY (plays BAUHAUS) – NL- Eindhoven, Effenaar (06.06.2013)

PETER MURPHY (plays BAUHAUS) - NL- Eindhoven, Effenaar (06.06.2013)
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Die Tour zum 35. Jubiläum von Bauhaus führt Peter Murphy für nur einen einzigen Termin nach Holland. Viele Fans von Bauhaus und des charismatischen Frontmanns machen sich an diesem sommerlichen Donnerstagabend auf den Weg nach Eindhoven.

Bevor der dichte Sound der Gothic Legende aus den Boxen dringt, stehen drei Herren aus Belgien auf der Bühne im Effenaar. Der ungewöhnliche Bandname sagt glücklicherweise nichts über die Musik des Trios aus: Kiss The Anus Of A Black CatPETER MURPHY (plays BAUHAUS) - NL- Eindhoven, Effenaar (06.06.2013) läuten den Abend verträumt und atmosphärisch ein.
Im Mittelpunkt des Auftritts steht die letzte Veröffentlichung Weltuntergangsstimmung, die bereits ein Jahr auf dem Buckel hat. 
Die sphärischen Songs werden mit elektronischen Klängen zum Gitarrensound und Drumcomputer in trübseliges Licht gerückt. Im schleichenden Sound werden die Fans von Bauhaus sanft durch die letzten Minuten bis zum Auftrittsbeginn begleitet.

Dann ist es soweit. Wer nicht schon seit 19 Uhr in der ersten Reihe steht, sucht sich einen geeigneten Platz mit Blick auf die Bühne. Jeder möchte nah dran sein, um mit etwas Glück sogar die Hand des Helden zu greifen. Die Dunkelheit umschließt die Musiker, damit steigt die Spannung im lichtleeren Raum. Auf einem pompösen Auftakt wird verzichtet, obwohl es schließlich einen Grund zum feiern gibt. Die Beleuchtung glimmt während King Voltano auf Sparflamme. Doch als sich dieser Song in Kindoms Coming verwischt, bekommt die Show Farbe.

Mit dem Anknipsen des Lichts wird die Band lautstark, bis aus der letzten Reihe des Effenaars, begrüßt.
Peter Murphy zeigt vom ersten Ton an wer der Boss auf der Bühne ist. Unnahbar und dennoch zum Anfassen für die Fans steht Peter Murphy stoisch am Bühnenrand. Der Blick richtet sich nach oben, oder direkt in die Gesichter der Fans.

Die ersten Songs bewegen sich im mittleren Rhythmuspegel. Erst mit Double Dare reißen die Beats auseinander, dazu quält Mark Gemini die Saiten seiner Gitarre. To Touch A Flickering Light heißt die Textzeile die eine Lampe in Murphy Hand kurz erleuchten lässt, um die Gesichter des Sängers und seines Gitarristen für einen Moment grell anzustrahlen.

Obwohl die Setlist prall gefüllt ist, werden mit All We Ever Wanted Is Everything Publikumswünsche erfüllt. Murphy sucht stets den Kontakt zu den Fans und macht aus diesem Abend für jeden ein einzigartiges Konzerterlebnis.

Neben seinen atemberaubenden stimmlichen Fähigkeiten erleben die Besucher Mr. Moonlight auch als Gitarrist, Keyboardspieler und Drummer. Doch nur das Singen bleibt seine Haupttätigkeit, welche er mit schauspielerischem Talent wie kein anderer untermalt.

PETER MURPHY (plays BAUHAUS) - NL- Eindhoven, Effenaar (06.06.2013)Im Mittelteil der Show wird das David Bowie Cover Ziggy Stardust in die Bauhaus Galerie mit eingefügt. Obwohl jeder Song ausreichend mit Applaus garniert wird, erhält der Dauerbrenner She´s in Parties eine extra Portion obendrauf.

Neun Nettojahre Bauhaus und die während der Zeit entstandenen Studioalben werden in knapp zwei Stunden zusammengefasst. Die musikalische Doppelstunde vergeht wie im Traum. Erst als die vier Musiker die Bühne verlassen haben werden die Anwesenden putzmunter. Mit Ausdauer und dröhnenden Applaus gibt es zur Belohnung den krönenden Abschluss. Mit Passion Of Lovers wird noch einmal tief in die Kiste der Bauhaus Ära gegriffen. Damit das Publikum in Bewegung bleibt, steht Transmisson, ein Joy Division Cover, im Zugabeblock auf der Setlist. Die Leute sind aufgekratzt und feiern euphorisch mit. Viele Hände strecken sich in Richtung des Frontmanns, mit etwas Glück werden die Fans in den ersten Reihen mit einem persönlichen Handschlag verabschiedet.

Und dann ist Schluss. Murphy und seine Band verabschieden sich nun auch von allen anderen niederländischen Konzertbesuchern, die trotz eines weiteren, erfolgslosen Versuchs einen Nachschlag auszuhandeln, mit glücklichen Gesichtern die Halle verlassen.

Autorin: Monique Rijksen
Fotos: Michael Gamon (aufgenommen in Bochum, Christuskirche am 22.05.2013)

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