Das Gewölbe in der Matrix ist gut besucht. Viele Zuschauer sind über die Vorband Maerzfeld gut informiert und wissen, dass es in Sachen Musik ein harter Abend wird. Mit ihrem Debütalbum Tief haben die sechs Nürnberger mittlerweile ihr eigenes
Dieses Schattendasein hat nun ein Ende, die hauseigenen Stücke strotzen gleichermaßen kraftvoll im Industrialtakt.
Mit böser Miene stiefelt Frontmann Heli Reißenweber zum harten Klang über die Bühne oder beugt sich über den Rand zum Publikum, um Auge in Auge mit den Fans zu sein. Die Gitarren verpassen dem Sound einen stahlharten Biss zu dem das Schlagzeug rhythmisch donnert. Füße und Körper bewegen sich wie automatisch zum eisernen Takt und powern sich so auf Stahlmann ordentlich ein.
Als es das nächste Mal in der Location dunkel wird, drängeln sich die Fans um die besten Plätze. In den ersten Reihen ist es voll, doch zum Tanzen und Headbangen ist genügend Raum vorhanden. Mit der ersten Sekunde ist eine brodelnde Stimmung gleich garantiert. Stahlmann hat die Gabe, Liebhaber seiner Musik sofort an sich zu ziehen. Mit der ersten Veröffentlichung Stahlmann ist es der Band spontan gelungen sich in die obere Liga zu spielen. Hier sind sie seit 2010 anzufinden.
Die Setlist kann nicht besser passen. Willkommen – Adrenalin welches bei diesem Song von beiden Seiten der Halle großzügig ausgeschüttet wird. Das silbrige Gesicht des Frontmanns glänzt im Scheinwerferlicht. Die Mannen um ihn herum leisten Schwerstarbeit an Gitarren und Schlagzeug. Die Saiten sägen durch die dünne Luft, die Drums hämmern dem Sound den lebenswichtigen Herzschlag ein. Die neuen Stücke wie Süchtig oder Dämonin reihen sich in die stählerne Klangwelt der Göttinger übergangslos ein und ernten donnernden Applaus. Neben den Neulingen gibt es natürlich auch ein Stahlmann Pflichtprogramm, das -mit Songs wie Hass Mich oder Stahlwittchen etwa- von den Besuchern sicherlich erwartet wird. Auch bei dem Bochumer Gig kann man sich darauf verlassen, dass die persönlichen Favoriten das Mauerwerk der Matrix erschüttern. Wieder mal am Ende steht die Asche. Damit räumen Stahlmann an diesem Abend ein allerletztes Mal ab. Die Begeisterung ist lautstark zu hören. Nur dass hier nicht die Engel schreien, sondern die Kehlen der Fans dafür verantwortlich sind.