LORDI, TRI STATE CORNER & REVERSE GRIP – Köln, Essigfabrik (11.04.2013)
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To Beast Or Not To Beast…das ist hier die Frage! Dass bei einer Band wie Lordi die Antwort nicht schwer fällt, steht zweifelsohne fest. Die Lust auf Monster, Untiere und Gruselkabinett-Flair hat einige Fans gepackt, bedenkt man die lange Schlange, in die man sich einreihen muss, als die Kölner Essigfabrik die Tore in die ersehnte Welt des Grauens öffnet.
Doch bevor sich die feinen Härchen vor Schreck und Graus aufstellen sollen, setzen die Kanadier von Reverse Grip den Startschuss und sorgen dafür, dass auch jeder hier Anwesende für die Show von Lordi in Topform ist. Mit Sonnenbrille, Kopftuch und Lederweste geschmückt weiß Frontmann Dru Broda genau, was zu tun ist, um die Fans in einen feiernden, bunten Haufen zu verwandeln. „Are you ready to rock?“, schreit er dreckig ins Mikrofon und obgleich die Phrase längst auf sämtlichen Konzerten Einzug gehalten hat, nimmt man ihm und seinen Jungs diese Rock ‚n’ Roll-Attitüde wirklich ab. Und nicht nur ihr Fanclub feiert die Jungs, sondern die gesamte Menge reißt nach und nach die Hände zu Teufelshörnern in die Luft, jubelt und lässt Songs wie Sold My Soul unbefangen ihre Wirkung versprühen.
Setlist Reserve Grip:
01. Enjoy the chaos
02. Tease me
03. Dancing on a bullet
04. Sold my soul
05. Quick & dirty
06. You´re going down
07. Nasty reputation
Nächste im Bunde sind Tri State Corner, die mit anfänglichen orientalischen Klängen alle Augen und Ohren auf sich ziehen, bevor ordentlich losgerockt wird. Doch eingängige Rocksongs, die sich mit dem Charme der griechischen Langhalslaute Bouzouki und vielen anderen multikulturellen Einflüssen paaren, sind längst nicht alles, was die Herren zu bieten haben. Neben einer großen Portion Talent sind es vor allem auch die zwischenmenschlichen Fähigkeiten, die dem Ganzen hier Leben einhauchen. Sänger Lucky kurbelt die Stimmung immer wieder an, animiert die Menge zu kleinen Spielen und zu lang andauernden Jubelstürmen für ihr neues Album Historia. Und Trotz des umfangreichen Sets und der immer mehr steigenden Spannung auf unsere Monsterrocker reißt der Stimmungsfaden nicht ab, denn das, was hier passiert, macht nicht nur den Herren auf der Bühne, sondern auch uns Spaß.
Setlist Tri State Corner:
01. Historia
02. Katastrophy
03. Nothing At All
04. Sooner Ore Later
05. Sleepless
06. Native
07. My Saviour
08. Ela Na This
09. I Swear
10. Sudden
11. Tri State Corner
12. Yesterday’s
Und dann schlägt sie endlich, die Monsterstund’, auf die wir alle gewartet haben. Und von Anfang an beweisen die Finnen, dass sie ihrem Ruf als Gruselrocker alle Ehre machen. Abgesehen von den detailgetreuen Kostümen und Masken ist die unheimliche Truppe für alle monströsen Eventualitäten gewappnet und überlässt bei ihrem visuellen Massaker nichts dem Zufall. Da rollt schon einmal der ein oder andere Kopf und dass mal mit der Axt oder Säge herumgefuchtelt und mal Nebelfontänen und Glitterkanonen gezündet werden, gehört hier schon zum guten Ton. Rauchende Totenschädel, penetrante surrende Geräusche eines überdimensionalen Fliegenschwarms, die sich tief ins Hirn brennen, und ein kurzer Schneeschauer untermalen die Show genauso gut wie die Gestiken der Protagonisten selbst. Mr. Lordi beschwört die Menge immer wieder mit seinen großen, spitzen Klauen, während Keyboarderin Hella, hinter die liebevoll ein „Scarbie“-Schild drapiert wurde, ihrer Rolle als Scar-Barbie mit abgehackten Bewegungen und einem durch die Maske vernehmbaren adretten Blick nachkommt. Auch musikalisch zeigen Lordi, welche Vielfalt sich hinter dieser schauderhaften Fassade verbirgt. Mal rockig, mal poppig und dann wieder metallastig gelingt den damaligen Grand Prix-Gewinnern ein ansprechender Rundumschlag aus neuen und älteren Songs. Ob We’re Not Bad For The Kids (We’re Worse), I’m The Best, Who’s Your Daddy? oder die wohl bekannteste Lordi-Hymne Hard Rock Hallelujah… heute Abend ist jeder Song ein Kracher und wird vom Publikum entsprechend zelebriert. Eine wirkliche bemerkenswerte und ereignisreiche Show, bei der es nur folgerichtig ist zu gestehen: I Luv Ugly.
Setlist Lordi:
01. SCG6
02. We’re Not Bad For The Kids (We’re Worse)
03. Bringing Back the Balls to Rock
04. The Riff
05. Who’s Your Daddy?
06. Girls Go Chopping
07. Blood Red Sandman
08. Schizo Doll
09. ZombieRawkMachine
10. This Is Heavy Metal
11. Something Wicked This Way Comes
12. It Snows in Hell
13. Supermonstars
14. I’m The Best
15. Threatical Trailer (SCG 2)
16. Bring It On
17. Happy New Fear
18. They Only Come Out at Night
19. I Luv Ugly
20. Devil Is a Loser
21. Hulking Dynamo (Z)
22. Hard Rock Hallelujah (ZZ)
23. Sincerly Whit Love (ZZ)
24. Would You Love a Monsterman? (ZZ)