HELLOWEEN / GAMMA RAY / SHADOWSIDE – Bochum, RuhrCongress (13.04.2013)
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Im Rahmen ihrer Hellish Rock Part II-Tour hauchen die Powermetaler von Helloween im April endlich auch Bochum den Geist vergangener Tage ein. Zwar reisen die Herrschaften mit ihrer aktuellen Veröffentlichung Straight out of Hell mit neuem Material im Gepäck, doch in der Fanmenge finden sich genügend Menschen, die eindeutig auch schon damals den Helloween-Kurs beschritten und ihre Helden zelebriert haben.
Bevor sich uns jedoch die wohl erfolgreichste deutsche Metalband an diesem Abend zeigt, legen die Brasilianer von Shadowside um Sängerin Dani Nolden um kurz vor 20 Uhr überpünktlich los. Zwar ist die Halle erst zur Hälfte gefüllt, das hindert aber niemanden daran, die Köpfe samt Haaren schon mal etwas warm zu schütteln. Schon gar nicht die Akteure auf der Bühne, denn diese geben von Anfang an alle Energie, die in ihnen steckt. Songs wie Highlight, Inner Monster Out oder dem Motörhead Cover Ace Of Spades sorgen dann auch dafür, dass ihr erster Auftritt in Deutschland für die multikulturellen Metaller ein Erfolg wird.
Setlist Shadowside:
01. I’m Your Mind
02. A.D.D.
03. Highlight
04. Inner Monster Out
05. Ace of Spades (Motörhead Cover)
06. Gag Order
07. Waste of Life
08. Angel With Horns
Mit Gamma Ray soll die Stimmung im Bochumer RuhrCongress um ein weiteres gesteigert werden. Ohne Umwege leitet das passende Bühnenlicht, das wie rote Glut über allem flimmert und von Nebel durchzogen wird, den Weg in eine ferne Welt… Anywhere In The Galaxy. Dem Publikum ist deutlich anzumerken, dass es sich auf den ehemaligen Helloween-Sänger und –Gitarristen Kai Hansen ganz besonders gefreut hat. Der Jubel reißt nicht ab und Songs wie Men, Martians and Machines, Empire Of The Undead („…ein Song, für alle, die noch wissen, wie man headbangt – auch ohne Haare!“ – Kai Hansen) oder der Helloween-Kracher Future World werden textsicher mitgegröhlt und bis aufs Äußerste gefeiert. Was für eine Show, die hier schon vor dem eigentlichen Headliner stattfindet!
Setlist Gamma Ray:
01. Intro: Welcome
02. Anywhere in the Galaxy
03. Men, Martians and Machines
04. The Spirit
05. Gamma Ray (Birth Control cover)
06. Master of Confusion
07. Empire of the Undead
08. Empathy
09. Rise
10. Future World (Helloween cover)
11. To the Metal
12. Send Me a Sign (Z)
Und dann ist es endlich so weit. Unter Jubeln bricht weißes Licht durch eine dunkle Netzwand und obwohl sich Helloween noch hinter diesem Vorhang verbergen, singen ihre Fans bereits die Zeilen von Wanna Be God lauthals mit. Als dann der Vorhang fällt, dauert es auch nicht lange, bis die Jungs um Sänger Andi Deris, der seit 1994 der Kopf der Band ist, weit ausschwärmen und sich die Bretter, die heute Abend die Welt bedeuten, zu Eigen machen. Überraschenderweise sind es nicht nur ältere Klassiker wie Eagle fly free, die man im Hauptset wirklich noch etwas vermisst, sondern vor allem die neueren Stücke wie Straight out of Hell, Burning Sun oder Live Now!, die hier ordentlich für Stimmung sorgen und dazu verleiten, immer wieder die Hände zum Metal-Sign zu formen und gen Himmel zu richten. „Ihr habt das neue Album auf Platz 4 der Charts gebracht! Nur Heino und Andrea Berg waren noch vor uns“, dankt Andi seinen Fans und erzeugt damit wieder Jubelstürme, die kein Halten kennen. Und obwohl die Jungs von Helloween nun schon wirklich alte Hasen in diesem Geschäft sind, merkt man ihnen immer wieder an, wie viel Spaß es ihnen doch bringt, auf der Bühne zu stehen und zu performen. So dynamisch, freundschaftlich und kommunikativ geht es selten auf der Bühne zu. Man feuert sich gegenseitig an, lässt die Musik den Körper durchströmen und signalisiert deutlich, dass hier jeder seinen Platz verdient. Niemand steht im Mittelpunkt, denn jeder ist gleich viel wert und wichtig für das große Ganze und die Musik. Ein Signal, das die Fans verstehen und ebenso zelebrieren wie die Herren dort oben.
In den Zugaben besinnt man sich mit Songs wie Dr. Stein oder einem Medley der Kracher Halloween, How Many Tears und Heavy Metal (Is the Law), bei dem Kai Hansen mit von der Partie ist, dann mehr auf alte Zeiten und stachelt die Fans und sich selbst erneut zu Höchstleistungen an. Mit dem Klassiker I Want Out wird dann gemeinsam mit der gesamten Band Gamma Ray ein akustisches Denkmal gesetzt und ein unvergesslicher Abend flankiert. Eine wunderbare Show, die eindeutig bewiesen hat, dass das, was früher funktioniert hat, auch heute noch seine Berechtigung hat. Auf dass uns Bands wie Helloween und Co. noch sehr, sehr lange erhalten bleiben….
Setlist Helloween:
01. Wanna Be God
02. Nabataea
03. Eagle Fly Free
04. Straight Out of Hell
05. Where the Sinners Go
06. Waiting for the Thunder
07. Burning Sun
08. Drum Solo
09. I’m Alive
10. Live Now!
11. Hold Me in Your Arms
12. If I Could Fly
13. Hell Was Made in Heaven
14. Power
15. Are You Metal? (Z)
16. Dr. Stein (Z)
17. Halloween/How Many Tears /Heavy Metal (Is the Law) / Halloween (mit Kai Hansen) (ZZ)
18. I Want Out (mit Gamma Ray) (ZZ)