Die Band wurde 1994 von Darius Keeler und David Griffith ins Leben gerufen. Das erste Album Londinium erschien unter Island Records 1996. Erst nach einigen Jahren und Unstimmigkeiten jedoch kam die Band zu ihrem tatsächlichen Namen Archive und feierte damit erste Erfolge. Die Franzosen bildeten als erstes eine recht große Fangemeinde.
Während wir die große Halle der Kufa betraten und dem Strom folgten, kamen wir am Merchandisingstand vorbei und schauten uns die Auslagen an. Archive hatten ein paar Gimmicks mitgebracht, die einen nach Hause begleiten wollten. Und noch mehr. Die Vorband hatte auch aufgetischt. Aber wer waren die? Amüsiert über das Fragezeichen in meinem Blick, folgte ein kurzes Gespräch in dem man mir sagte. „Gib mir Bescheid, wie es Dir gefallen hat.“
Ja…alles klar. Es gibt nun auch nicht viel was man über diese Band in den Tiefen des Internets finden kann. Eine Band, die offensichtlich ohne viel Worte und „Tamtam“ auskommt. Am Merchandising Stand selber waren mehrere Fotografien zu sehen, Landschaften, irgendwie bizarr und doch harmonisch dargestellt. Tiefe lag darin…jedoch nicht greifbar. Die Bilder stammten aus der Bertagne, Frankreich. Hier lebt und arbeitet Robin Foster… Nie gehört!
Der britische Songwriter veröffentlichte sein zweites Album am 18. November 2011 Where Do We Go From Here? und liefert darauf eine Zusammenarbeit mit Sänger Dave Pen (Archive und Birdpen) sowie Ndidi O. Einflüsse von The Smiths und Radiohead finden sich in seinen Kompositionen ebenso wieder, wie malerische Elemente aus Film und Landschaftsarrangements.
Um 20:25 Uhr war es dann soweit. 5 Musiker betraten die Bühne und legten ohne Worte zu verlieren los. Robin Foster war da und alle waren bei ihm. Sie zogen in den Bann und malten. Malten Landschaften, schafften Bilder und gaben dieses Lebensgefühl. Die Menge bewegte sich mit, reiste umher und war doch an Ort und Stelle. Die Reihen der Kufa waren gut gefüllt und auch wenn es erst etwas ungewohnt war, dass keine Gesangstimme mitschwang, fehlte diese nicht.
Weitere Highlights folgten. Dave Penney untermalte einen Song Fosters mit Gesang, was weiter überzeugte. Und als im späteren Verlauf dann auch noch Smiley Barnard ans Schlagzeug ging um zu unterstützen, war die Begeisterung perfekt. Manchmal erzeugten die Klänge Fosters ein Chaos im Kopf, das diesen auf harmonische Weise beruhigte, da es den Alltag irgendwie einfach verdrängte.
Setlist Robin Foster:
01. Loop
02. Brest by Night
03. Finis Terrae
04. Pen Had
05. Forgiveness
06. Save the Cheerleader
Das Publikum war ebenfalls in grandioser Stimmung. Sie folgten der Band in Tempo und Ruhephasen, mal ruhiger, mal lauter, doch immer in Bewegung.
Das Konzert baute sich nach und nach noch weiter auf. Es gab dabei keine Höhepunkte, denn das was Archive zu bieten hatten, spielte sich auf der Spitze des Eifelturms ab. Also ganz weit oben.
Diesen hatten sie übrigens in Miniaturform auch mitgebracht.
Songs wie Wiped Out und Hatchet ernteten volle Zustimmung.
Die Fans tauchten immer weiter in die Welt von Archive ein. Es war schön anzusehen wie unterschiedlich sie diese besonderen Momente genossen. Gab es wilde Tanzeinlagen auf der einen Seite, kuschelte man auf der anderen oder hörte einfach andächtig zu. Sphärische Musikmomente mit irdischem Gesang boten durchweg einen starken und kontrastreichen Abend! Nach dem zehnten Lied wandte sich Dave ans Publikum und leitete den Song Fuck U ein.
Das letzte Lied des Abends sollte Bullets sein. Aber die Fans hatte noch lange nicht genug. Nachdem die Band die Bühne verlassen hatte, wollten sie sie schnellstmöglich zurück haben, was sie auch lautstark demonstrierten.
Archive ließen sich nicht lange bitten und taten den Leuten den Gefallen natürlich auch. Nach zwei Zugaben, bedankte sich Dave, seinerseits hin und weg von dem Abend und der Tour, bei Foster und Krefeld, um dann endgültig das letzte Lied einzuleiten. Mit Dangervisit wurde ein wunderbares Konzert schließlich abgeschlossen.
Viel zu schnell war dieses Konzert einfach vorbei gewesen. Ich für mein Empfinden hätte mir gewünscht, dass sie nach Ende, einfach noch einmal von vorn angefangen hätten. Leider passierte genau dies allerdings natürlich nicht.
Wir verließen also ebenfalls die Halle. Am Merchandising Stand angekommen erwartete mich ein: „Und?“ Alles was ich daraufhin sagte war „Amazing“ und das galt für das komplette Konzert.
Setlist Archive:
01. Fish
02. Wiped out
03. System
04. Hatched
05. Sit back down
06. Conflict
07. Violently
08. Kings of speed
09. Fuck u
10. Interlace
11. Bullets
12. Ymmf (Z)
13. Words on signs (Z)
14. Dangervisit (Z)
Autorin: Stephanie Brockhaus
Fotos: Marcus Nathofer