Enter Shikari sind ein hervorragendes Beispiel für die neuen Wege von Popularität und Erfolg, die sich im Zeitalter des World Wide Web eröffnet haben. Denn obwohl ihre Musik höchst eigenwillig und speziell ist, fand sie ihre Anhänger in großer Anzahl – zunächst über das Internet und erst später über die klassischen Vertriebswege einer Plattenfirma und eines Albums. Schon lange bevor Roughton „Rou“ Reynolds (Vocals, Electronics, Keyboards), Chris Batten (Bass, Vocals), Liam „Rory“ Clewlow (Gitarre) und Rob Rolfe (Drums) einen Tonträger veröffentlicht hatten, avancierten sie zum Geheimtipp unter den Nutzern von MySpace.
So war es auch das ‚MySpace Newcomer Festival’ im Sommer 2006, das ihnen zu größerer Beliebtheit, zu erster Medien-Aufmerksamkeit und schließlich zum Plattenvertrag verhalf. Zu diesem Zeitpunkt hatten bereits mehr als drei Millionen User den bandeigenen MySpace-Player angeklickt, um sich die außergewöhnliche Musik des Quartetts anzuhören. Jene besteht zu gleichen Teilen aus transzendentalen, episch-elektronischen Flächen, die den Hörer besänftigen, andererseits aus der wütenden, eruptiven Urgewalt eines Noise-infizierten Post-Hardcore. Gegensätze, die sich anziehen. Ein Sound, der den Hörer auf eine schillernde Reise durch Zeit und Raum schickt.
Im März 2007 stieg sowohl ihre erste Single „Anything Can Happen In The Next Half Hour“ als auch das Debütalbum „Take To The Skies“ in die Top 5 der britischen Hitlisten. Auch der im Juni 2009 veröffentlichte Nachfolger „Common Dreads“ sowie die Singleauskoppelung „We Can Breathe In Space, They Just Don’t Want Us To Escape“ zeugten von künstlerischer Brillanz und einem Hitpotenzial, das in herrlichem Kontrast zur Komplexität ihrer Musik steht.
Nach einer ausgedehnten Welttournee, die auf der beeindruckenden CD/DVD „Live From Planet Earth“ dokumentiert wurde, zogen sich Enter Shikari nach Thailand zurück, um dort ihr drittes Album einzuspielen. Bereits im Mai 2011 erschien mit der Single „Quelle Surprise“ ein erster Vorbote ihrer künftigen Arbeit. Im September folgte eine weitere Single: „Sssnakepit“ überraschte mit kantigen Hardcore-Raps und frischen Sound-Elementen. Das im Januar veröffentlichte Album „A Flash Flood of Colour“ erwies sich sodann als ihr bislang erfolgreichstes: Es erklomm Platz 4 der britischen Charts und konnte hohe Notierungen in Deutschland, den USA und selbst in Australien erreichen. Damit haben Enter Shikari einmal mehr bewiesen, dass sich künstlerischer Individualismus und weitreichender kommerzieller Erfolg keineswegs ausschließen müssen.
Termine:
16.01.2013 Theaterfabrik, München
20.01.2013 Kesselhaus, Berlin
22.01.2013 Live Music Hall, Köln