Dreißig Minuten vor offiziellem Konzertbeginn war im Kölner Palladium noch nicht viel los, da die Mehrheit der Besucher noch vor der Halle darauf wartete eingelassen zu werden. Den Anwesenden wurden auf dem Vorhang diverse Musikvideos präsentiert, um schon einmal in Partystimmung zu kommen. Mit etwas mehr als einer Viertelstunde Verspätung ging das Saallicht aus und das circa siebenminütige Introvideo der Deichkinder flimmerte über den Vorhang, bis sich zu den Tönen von „99 Bierkanister“ erste Pyramidenhut tragende Menschen zeigten. Den Refrain „Achtung, alle Hände hoch!“ nutzten die Kölner um direkt zu Beginn Stimmgewalt zu zeigen.
Als der Vorhang endlich beiseite gezogen wurde gab er den Blick auf das Bühnenbild der Hamburger frei, welches aus verschiedenhohen Blöcken bestand, welche sich scheinbar nach Belieben drehen und auf der Bühne bewegen konnten. Egal ob als Podest für die Musiker oder als Projektionsfläche für Videos, diese Blöcke waren universell einsetzbar und machten die Bühne hochgradig wandelbar.
Neben den eigentlichen Deichkind Mitgliedern waren noch weitere Menschen auf der Bühne vertreten, sodass zu jeder Zeit reger Trubel herrschte. Unterstützt wurde dieses an einen Zirkus erinnernde Treiben durch die ausgefallensten Requisiten, die man sich nur vorstellen kann um mit Bürostühlen, Fitnessgeräten, Bademeisterstühlen oder Regenschirmen nur eine Auswahl zu nennen.
Es war ein Spektakel, das Seinesgleichen suchte: Während die Stroboskope blitzten, die Bässe donnerten und die Deichkinder eine Art Zirkus-Karneval-Jahrmarkt-Freakshow-Kindergeburtstag zelebrierten rasteten die Fans im gut gefüllten Kölner Palladium am laufenden Band aus. Man musste kein Fan sein um sich von der Ekstase der Feiernden mitreißen zu lassen. Die Menge tanzte, brüllte, pogte und warf mit Konfetti um sich als gäbe es kein Morgen. Die Deichkinder schafften es jedoch die Stimmung immer weiter dem Höhepunkt entgegen zu treiben, welcher letztendlich im Finale „Remmidemmi (Yippie Yippie Yeah)“ noch einmal alles von den Kölnern forderte.
Nassgeschwitzt und überglücklich konnten die Deichkindanhänger das Palladium an diesem Abend verlassen, in dem Wissen eine denkwürdige Party gefeiert zu haben. Bescheuert, verrückt, bekloppt, durchgedreht …. aber „leider geil“
Setlist:
01. 99 Bierkanister
02. Befehl von ganz unten
03. Hovercraft
04. Bück dich hoch
05. Egolution
06. 23 Dohlen
07. Aufstand im Schlaraffenland
08. Voodoo
09. Papillion
10. Pferd aus Glas
11. Leider geil
12. Der Mond
13. Illegale Fans
14. Arbeit nervt
15. Krieg
16. Komm schon
17. Bon Voyage
18. Roll das Fass rein
19. Hört ihr die Signale
20. Prost
21. Limit
22. Remmidemmi (Yippie Yippie Yeah)
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