Bob Geldof steht, fein herausgeputzt im Anzug und mit seiner sechs Mann Kapelle Punkt 20Uhr auf der Bühne. Unter anderem ist der langjährige Musik- Weggefährte Pete Briquette am Bass mit dabei. Neben drei Saiteninstrumenten besteht das Equipment noch aus Percussions, Drums, Violine und Elektronik. So kann der gesamte musikalische Weg des Sängers von 1977 bis 2012 perfekt gespiegelt werden.
Heute Abend muss es pünktlich losgehen weil im Anschluss des Konzertes noch Disco ist! Diese Tatsache muss den Künstler sehr amüsieren, denn bei jeder passenden Gelegenheit wird diese Information als Running Gag eingesetzt.
The Great Song Of Indifference greift gleich in den vollen Songtopf. Danach mildert sich das Tempo, das Sir Bob Geldof mit seiner akustischen Gitarre vorgibt. In gut gelaunter Spielfreude werden 35 Jahre Notenkunst lebendig. Rats Klassiker wie Rat Trap oder Someone´s Looking At You etwa, mischen sich zwischen die Solostücke des lässigen Briten und werden mit Violinenklängen ausgestattet. Nur die ersten Pianoklänge verraten das unkaputtbare I Don´t Like Mondays. Genüssliche uuh und aah Laute kommen aus den Publikumsreihen, dessen Besucher teilweise ebenfalls schon ergraute Haare tragen, oder mindestens eine Generation jünger sind.
Bob Geldof selbst legt bei diesem Stück die Gitarre ab und steht nun frei am Mikrofon. Unruhiges hin- und herlaufen und rudernde Arme sind altbekannte Gesten des Sängers. Selbst bei I Don´t Like Mondays wird auf Originaltreue gesetzt, wenn Geldof mitten im Song die rechte Hand hebt. Die blubbernden Ska- Reggae Takte von Banana Republic lassen keinen Körper still stehen und schwappen tänzelnd von der Bühne. Das vielfältige Treiben wird mit Rock, Blues und natürlich Irish Folk Klängen ausgeweitet.
Die Zeche in Bochum ist nur knapp gefüllt, bei solch einer namentlichen Hausnummer hat man mehr erwartet. Doch das fügt der Qualität des Auftritts und der Stimmung keinen Schaden zu.
Poppige Momente werden im Zugabenblock mit dem aktuellen Silly Pretty Sing dargeboten wobei man bei diesem Stück wieder feststellt, dass sich die Stimme des 61 jährigen so gar nicht verändert hat. Dann schließt sich der Kreis des Abends mit den Worten“ I don’t mind if you go, I don’t mind if you take it slow, I don’t mind if you say yes or no, I don’t mind at all….“ und The Great Song Of Indifference verbindet das Ende mit dem Anfang.
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