Zwischen K.I.Z und Kraftklub gibt es Ärger, und zwar so richtig. Klingt erst einmal unerwartet, bei genauerer Überlegung aber logisch und sogar unvermeidbar. Klar, K.I.Z kommen aus Berlin, Kraftklub wollen keinesfalls dorthin. Da sind „Bad Vibes“ vorprogrammiert. Was aber am Ende das Fass zum Überlaufen gebracht hat, weiß keiner so genau.
Und so steht es nun: Zwei Bands, die es leid sind, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Die bis aufs Blut gereizt übereinander auf Facebook herziehen und Gerüchte in die Welt setzen. Felix, Sänger von Kraftklub, äußerte sich jüngst über K.I.Z: „Live stehen da drei Typen auf der Bühne, hampeln rum und brüllen unverständlichen Quatsch ins Mikrofon. Das ist für mich keine Show, das ist schlichtweg Affentheater.“ Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Aus dem K.I.Z-Lager war zu hören: „Felix ist kein Rapper. Der wird früher oder später in die Werbebranche gehen.“
Dieser Beef kann nur auf eine Weise aufgelöst werden: Er wird in der Arena des Red Bull Soundclash ausgetragen, wo sich bereits Größen wie Talib Kweli, Erykah Badu, Snoop Dogg oder The Roots die Ehre gegeben haben.
Am 7. Dezember begegnen sich K.I.Z und Kraftklub im Kölner Palladium. Sie stehen sich direkt gegenüber, durchtrainiert, ausgehungert und abgerichtet. Nicht etwa auf einer Bühne – nein, jeder hat seine eigene. Zwischen ihnen tobt das Publikum. Sie spielen Songs, die jeder kennt, jedoch teilweise in dieser Form noch nie live zu sehen waren. Cover-Versionen, Call and Response-Impro-Action und Stücke, die mit unerwarteten Feature-Gästen noch ein bisschen größer gemacht werden. Konkret gliedern sich die Regeln des Red Bull Soundclash in die folgenden Runden:
– Warm up: Über die Länge von jeweils drei eigenen Stücken klatscht der Fehdehandschuh per Bass und Gitarren-Riff auf die gegenüberliegende Bühne. Danach wird von der anderen Seite drei Mal geantwortet.
– The Cover: Nacheinander covern beide Bands die gleiche, jedem im Saal bekannte Nummer einer namhaften deutschen Band.
– The Takeover: Die eine Band beginnt einen eigenen Song, den die andere dann ab der Hälfte zu Ende bringen muss. Und umgekehrt.
– The Clash: Beide Bands zielen über drei Runden abwechselnd mit Songs aus dem eigenen Repertoire direkt auf die Bühne des Gegners.
– The Wildcard: Die Bands holen sich in dieser Runde einen befreundeten Musiker als Joker auf die Bühne und performen mit ihm zusammen gegen die gegnerische Band.
– Final: Bleibt bis zum Abend des 07.12. Gegenstand von Spekulationen. Großes ist geplant, mehr wird aber nicht verraten.
Am Ende, so viel ist jetzt schon klar, wird es mindestens einen Gewinner geben: Das Publikum, das Zeuge einer bislang nicht da gewesenen Show geworden ist!
Red Bull Soundclash 2012
K.I.Z vs. Kraftklub
Freitag, 07. Dezember 2012
Palladium Köln
Einlass: 19.00 Uhr
Ticket-Preis: 26 Euro