Es ist 19:45 Uhr am Dienstagabend und langsam füllt sich das Gloria mit einer bunten Schar wild schnatternder Menschen. Eine Viertelstunde später schlendert ein unscheinbarer Mann über die Bühne. Er drapierte sich hinter einem Mischpult, welches am äußersten Bühnenrand steht. Niemand schenkt ihm wirklich Aufmerksamkeit, als er beginnt an dem Gerät herum zu fummeln. Doch plötzlich dröhnt laute Clubmusik durch den Raum und der Mann entpuppt sich als DJ. Anfangs scheint dies auch auf allgemeine Begeisterung zu stoßen und die Besucher wippen im Takt. Jedoch nach einer halben Stunde ertönt das erste Pfeifkonzert und die Menge verlangt nach den Scissor Sisters. Als dann noch während der Musik das Schlagzeug geräuschvoll eingespielt wird, ertönt auch schon das nächste Pfeifkonzert. Aber es hilft alles nichts und das Publikum muss sich über eine Stunde gedulden, bis endlich das lang ersehnte Intro eingespielt wird.
Nach und nach kommen die Musiker in unscheinbaren Outfits auf die Bühne und nehmen ihre Plätze ein. Nun erscheinen auch Jason „Jake Shears“ Sellards und Ana „Ana Matronic“ Lynch und stechen optisch dezent heraus, wie Paradiesvögel im Licht einer Vollmondnacht. Sich ergreifen ihre Mirkos, legen los und die Menge tobt! Vergeben und vergessen ist die lange Zeit des Wartens, jetzt zählt nur der Moment. Jake hüpft mit einem unglaublichen Elan über die ganze Bühne und stellt für die Fotografen eine echte Herausforderung dar. Pausenlos versetzen sie die Fans mit Sequenzen einstudierter Choreographien in Verzückung und zaubern Discofeeling ins gut gefüllte Gloria.
Doch neben musikalischen und optischen Genüssen, liefert man den Besuchern auch noch Lebensweisheiten gratis dazu. So erklärte Ana, mit einem charmanten Lächeln im Gesicht, dass gute Dinge immer an Dienstagen geschehen. Dass der heutige Tag ebenfalls ein Dienstag ist, muss wohl eine glückliche Fügung sein. Dessen sind sich die Fans sicher, die teilweise sogar aus England angereist sind. Immer wieder versichert Sängerin Ana, wie sehr sie Köln mag. Kein Wunder, haben die Scissor Sisters doch ihre Wurzeln in der Schwulen- und Lesbenszene. Und wo wären Mann und Frau da besser aufgehoben als in Köln?
Nach 18 Hits und viel Spaß waren aber nicht nur die Musiker erschöpft, denn auch das Publikum hat alles gegeben und damit zu einem wunderbaren Abend beigetragen.
Setlist:
01. Any Which Way
02. Keep Your Shoes
03. Baby Come Home
04. The Skins
05. Kiss You Off
06. Inevitable
07. Take Your Mama
08. Running Out
09. Year Of Living Dangerously
10. Let´s Have A Kiki
11. Skin This Cat
12. Comfortably Numb
13. Invisible Light
14. Shady Love
15. I Don´t Feel Like Dancin´
16. Only The Horses
17. Music Is The Victim
Bilder des Konzerts befinden sich in unserer Konzertfotos Sektion (Bildkommentare sind durch Anklicken der Sprechblase möglich) oder direkt durch Anklicken der Fotos.
Autorin : Das Dusa
Fotos : Sarah Wolff