Freitag, den 07.09.2012:
Auf der kleinen Bühne ging es dann weiter mit der deutsche Dark-Electro-Formation Dance Or Die. Die Band hatte in den frühen 90er Jahren einige Clubhits, u.a. Dance Or Die, Psychoburbia und Time Zero. Das erste, selbst betitelte Mini-Album erschien beim Plattenlabel Machinery, welches in den 90er einigen Bands den Weg in die Zukunft bereitete. Nach 10 Jahren Pause erschien letztes Jahr ihr 6. Album Nostradamnation. Der Auftritt war für viele Gäste ein Highlight, da die Band in den letzten Jahren nur wenige Live-Auftritte hatte. In 40 Minuten begeisterten sie mit bekannten Clubhits und auch mit neuen Titeln des letzten Albums.
Die Elektro-Rock-Band A Life Divided wurde 2003 gegründet und hat insgesamt 3 Alben veröffentlicht, zuletzt Passenger (2011). Bei ihren Live-Auftritten schafft es die Band, ihre Fans sofort in den Bann zu ziehen. Auch auf dem NCN kamen viele Fans zur großen Bühne, um A Life Divided hautnah zu erleben.
Gegen 20:30 Uhr ging es auf der großen Bühne mit Eric Fish. Bekannt wurde Eric Fish als Frontmann von Subway To Sally. Außergewöhnlich für das NCN war Eric Fish allemal, da hier zwischen den vielen Elektro-Bands eine Akustik-Show dargeboten wurde. Aber auch hierfür gab es eine Fangemeinde, die der Musik ohne Synthesizer und Schlagzeug entspannt zuhörte.
Eine Stunde später ging es auf der kleinen Bühne weiter mit der deutschen Elektro-Band Orange Sector. Bereits 1992 wurde das Duo von Lars Felker und Martin Bodewell gegründet. Die ersten Alben erschienen beim legendären Label Zoth Ommog und machte die Band durch zahlreiche Samplerbeiträge bekannt. Bis 1997 erschienen einige Alben, u.a. Faith und Flashback. Nach jahrelanger Schaffenspause vereinigte sich die Band 2006 wieder und veröffentlicht 2007 das Album Profound. Gleich von Anfang an hieß es: Tanzen zu gutem altem Electro.
Für die Show auf dem NCN gab es bei der Band ein verändertes Line-Up. Lediglich Sascha Konietzko und Lucia Cifarelli waren von der sonst bekannten Besetzung übrig. Der Rest wurde mit Gastmusikern besetzt. Dies beeinträchtigte die Show jedoch nicht im Geringsten. Gleich die ersten Songs Krank und Amnesia, beide vom aktuellen Album WTF?!, brachten das Publikum zum rocken. Fast 90 Minuten spielten KMFDM und ließen keine Zeit für eine Pause. Mit den Songs WWIII und D.I.Y verabschiedeten sich KMFDM von den begeisterten Fans und wir freuten uns auf die beiden noch kommenden Tage.
Samstag, den 08.09.2012:
Versus wurde 2001 gegründet. Die Band selbst legt Wert auf vielschichtige Musik, die durch Gitarreneinsatz und experimentelle Beats gekennzeichnet ist. Mittlerweile füllte sich das Festivalgelände. Einige Gäste saßen bereits auf den Bänken und lauschten den melodischen Klängen von Versus.
Das Duo Fernthal spielte anschließend auf der kleinen Bühne. Auch bei Fernthal stehen experimentelle Elemente im Vordergrund. Somit ist die Musik nicht klar einzuordnen und bewegt sich irgendwo zwischen melodischem Dark Rock, Electropop und 80er-Wave. Letztes Jahr erschien das erste Album Universal Lover. Einige neugierige Fans standen vor der kleinen Bühne. Für die Mehrzahl war es vermutlich immer noch zu zeitig.
Bei The Wars, der nächsten Band auf der großen Bühne, könnte man meinen, wieder in den 80er Jahren zu sein. Typisch für sie der klassische New Wave Sound, der zudem noch mit Post Punk Elementen kombiniert wird. Die Band existiert seit 2008 und bot den Fans eine musikalische Reise in die Vergangenheit.
Principe Valiente kommen aus Schweden. Die Band wurde 2005 gegründet. 2007 veröffentlichten sie ihre erste EP. Letztes Jahr folgte dann das Album Principe Valiente. Der düstere Pop mit eingängigen Melodien kam gut bei den Gästen an.
Gegen 15:10 Uhr wurde es dann sehr voll vor der kleinen Bühne. Das deutsche Electro-Trio Eisenfunk stand nun auf dem Programm. Zunächst also Soloprojekt im Jahre 2006 gegründet, wuchs Eisenfunk schnell zum Trio. Die Band kombiniert harte Industrial Beats mit vielen Noise Elementen und sehr einfach gehaltenen Melodien. In ihrer Show präsentierten Eisenfunk durchweg clubtaugliche Songs, zu denen getanzt werden konnte.
Elektronisch ging es auch auf der großen Bühne weiter. Die Electro-Pop-Band Nova-Spes wurde 1999 zunächst unter dem Namen Esperance gegründet. 1 Jahr später erfolgte die Umbenennung. Das aktuelle Album Leben ist Krieg ist pünktlich zum NCN erschienen. Große Banner auf der Bühne verweisen auf das neue Album. Das Publikum blieb hier noch zurückhaltend und noch auf den Bänken sitzen.
Auf der Kulturbühne wurde es nun Zeit für die erste Modenschau. Modedesignerin Verena Dietzel präsentierte Kreationen ihrer Linie V-Couture. Die vorgestellten Stücke bestanden aus hochwertigen Materialien wie Seide oder Spitze.
Gleich im Anschluss präsentierte sich die Stuttgarter Dark-Wave-Band Fliehende Stürme, welche 1983 gegründet wurde und aus der Punk-Band Chaos Z hervorging. Verschiedene Einflüsse aus Dark Wave und Punk kennzeichnen den Stil von Fliehende Stürme. Song wie Spieler, Zwischen Liebe und Blauer Mond begeisterten die Fans.
Und gleich ging es wieder zurück zur Kulturbühne. Hier erwartete die Gäste nun Modern Cubism, ein Projekt von Jean-Luc de Meyer (Front 242) und Jean-Marc Mélot. Gegründet wurde das Projekt 2008. Unlängst erschien das 2. Album …tout le firmament autour.
Um 17:40 Uhr wurde es auf der großen Bühne Zeit für The Beauty Of Gemina. Die Schweizer Dark-Wave-Band wurde 2006 von Michael Sele nach der Auflösung der Band Nuuk gegründet. Musikalisch reicht das Spektrum von Dark Rock über Metal bis zu elektronischer Musik. Sogar Techno/Trance Elemente werden von der Band verwendet. Es wurde nun schon deutlich voller vor der großen Bühne.
Da Conjure One kurzfristig absagen mussten, stand als nächstes die Hamburger Band Sono auf dem Programm. Viele Besucher waren begeistert, dass Sono spontan einspringen konnte. Die Band hatte bereits 2008 einen Auftritt beim NCN, gegründet wurde sie 2001. Stilistisch bewegt sich die Band zwischen Pop, House und Electro. Dicht gedrängt standen viele Besucher vor der Bühne und tanzten zu den eingängigen Stücken.
Über das belgische Projekt Suicide Commando braucht man eigentlich gar nicht mehr viel zu sagen. Seit über 20 Jahren begeistert Johann van Roy mit seiner Musik ein breites Publikum. Stilistisch veränderte sich Suicide Commando zwar im letzten Jahrzehnt, dennoch blieben clubtaugliche, tanzbare Stücke im Vordergrund. 2010 gab es schon mal einen Auftritt beim NCN. Das Festivalgelände um die Hauptbühne war nun deutlich gefüllt. Johann van Roy startete sofort durch und sorgte dafür, dass es in der nächsten Stunde keinen Stillstand gab. Titel wie Hate me, Dein Herz, meine Gier und Die Motherfucker Die durften nicht fehlen. Nach 75 Minuten verabschiedete sich Suicide Commando mit See You In Hell und Hellraiser.
Ganz anders ging es wenig später auf der Kulturbühne weiter. Hier war eher private Atmosphäre angesagt. Die lettische Sängerin Vic Anselmo präsentierte dort ihre Akustik-Show. Das Publikum war von der Darbietung total begeistert. Eigentlich sollte die Show nur 30 Minuten dauern, aber durch nicht enden wollende Zugaberufe spielte Vic Anselmo dann doch fast eine Stunde.
Wieder elektronisch ging es auf der kleinen Bühne weiter mit dem belgischen Electro-Industrial-Projekt Dive. Der Platz reichte kaum aus, das Publikum stand nun bis weit nach hinten. Hinter Dive steckt Dirk Ivens, der auch Sänger von Absolute Body Control und von Klinik ist. Sein Soloprojekt Dive existiert seit 1991. Musikalisch schlägt Dirk Ivens eine andere Richtung ein. Harter, minimalistischer Sound mit ebenfalls knapp gehaltenem Gesang kennzeichnet die Musik von Dive. Mit diesem Stil konnte Dive schon viele Clubhits landen und stellt hier durchaus eine Vorreiterrolle dar. Die Bühne war nun komplett dunkel und es gab lediglich flackerndes Licht von herumstehenden Scheinwerfern. Innerhalb einer Stunde gab es einen guten Querschnitt der bekanntesten Stücke.
Sonntag, den 09.09.2012:
Die italienische Künstlerin Tying Tiffany trat als nächstes um 13:30 Uhr auf die große Bühne. Seit 2005 macht sie Musik und hat bis jetzt 4 Alben veröffentlicht. Das aktuelle Album Dark Days White Nights erschien dieses Jahr. Bei der Musik von Tying Tiffany – einer Mischung aus Electro Clash und Gothic Rock – kann man sowohl entspannen als auch tanzen.
Als nächstes stand die australische Band Angelspit auf dem Programm. Gegründet wurde Angelspit vor 8 Jahren von DestroyX (Amelia Tan) und Zoog (Karl Learmont). Musikalisch lässt sich die Crossover-Band nicht in eine Schublade pressen. So enthalten ihre Stücke Elemente querbeet von Metal bis Techno. 4 Alben hat die Band bis jetzt veröffentlicht. Weiterhin gibt es noch zahlreiche Remix-Alben. Nur wenige Fans standen vor der Bühne. Aber es wurde ordentlich zu Titeln wie 100% und Vena Cava getanzt.
Die niederländische Band Clan Of Xymox zählte in den 80er Jahren zu den bedeutendsten Vertretern des Dark Wave Umfelds. Insbesondere in den Anfangsjahren haben sie zahlreiche Bands geprägt. Stilistisch haben sich Clan Of Xymox mehrfach gewandelt und zahlreiche Alben veröffentlicht. Die Fans tanzten zu Titeln wie Stranger, Love Got Lost und She Did Not Answer.
Die Rockband Pink Turns Blue aus Köln gibt es seit 1985. Stilistisch bewegt sich die Band zwischen Dark Wave und Indie-Rock. Zuletzt erschien 2010 das Album Storm. Zahlreiche Fans standen vor der Bühne und saßen auf den Bänken und genossen die 75 Minuten dauernde Show.
Auch am Sonntag gab es wieder eine Modenschau. Ludwig Lilienthal präsentierte sein Label Schnürmotte. Verschiedene Kreationen, hauptsächlich Steampunk und Outfits mit Korsetts wurden nun auf der Kulturbühne präsentiert.
Gegen 19:00 Uhr wurde es auf der kleinen Bühne Zeit für die deutsche Band Agonoize. Das Electro-Trio von Chris L, Mike Johnson und Oliver Senger existiert seit 2002. Zahlreiche Clubhits haben Agonoize bis jetzt abgeliefert. Dieses Jahr erschien ihre aktuelle Single Wahre Liebe. Ihre Texte sind vorwiegend deutsch und provokativ. Die Bühnenshows ebenso. Auch dieses Mal sollte nicht mit Kunstblut gespart werden.
Um 20:25 Uhr trat dann auch schon die letzte Band des NCN Festivals 2012 auf die Bühne: S.P.O.C.K. Die schwedische Synthie-Pop Band beschäftigt sich in ihren Songs hauptsächlich mit Science Fiction, insbesondere Star Trek. Ihr bekanntester Clubhit war Never Trust a Klingon. Das letzte Album der Band ist 2001 erschienen. Live war das schwedische Trio aber auch in den letzten Jahren immer noch unterwegs. Auch auf dem NCN Festival 2008 hatten S.P.O.C.K bereits einen Auftritt. Auch jetzt war das Festivalgelände wieder ordentlich gefüllt. S.P.O.C.K verbreiteten in den kommenden 90 Minuten eine tolle Stimmung. Die Besucher tanzten zu Songs wie Astrogirl, Not Human oder Dr. McCoy.
Die Nocturnal Culture Night 2012 war wieder einmal ein gelungenes Festival im Spätsommer. Die familiäre Atmosphäre und Auftritte ohne Überschneidungen bleiben auch weiterhin das Aushängeschild des Festivals. Auch nächstes Jahr wird es wieder ein NCN Festival geben. Auf ein interessantes Line-Up darf man schon gespannt sein, bisher wurden u.a. Haujobb, Autodafeh, Frozen Plasma und Heimataerde bestätigt!
Wir haben für euch Galerien mit Bildern des Festivals zusammengestellt, die ihr hier oder durch Anklicken der Bilder erreichen könnt:
Galerie NCN Festival 2012 – Freitag, den 07.09.2012
Galerie NCN Festival 2012 – Samstag, den 08.09.2012
Galerie NCN Festival 2012 – Sonntag, den 09.09.2012
Autor & Fotos: Thomas Bunge
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Galerie NCN Festival 2012 – Sonntag, den 09.09.2012