Es ist ein wunderschöner Samstagabend im Spätsommer und 10.000 Menschen schlendern gemütlich in die Lanxess Arena. Alle scheinen hervorragende Laune zu haben, sogar das Sicherheitspersonal ist zu Späßen aufgelegt. Im Inneren ist die riesige, halbrunde Bühne mit einem Vorhang verdeckt. Nur ein winziges Stück ist noch zusehen, auf dem einige Instrumente inklusive Schlagzeug stehen.
Alles starrt gebannt auf den Vorhang, als das Licht vollkommen erlischt. Als dieser endlich gelüftet wird, erstrahlt eine riesige Videoleinwand in einem hellen Weiß und die Instrumente setzen ein. Gespannt wartet man unendlich erscheinende Sekunden darauf seine Stimme zu hören und zeitgleich mit Westernhagens Stimme erscheint der Text des Songs Jesus in schwarzen Lettern auf der Leinwand. Das Publikum jubelt und singt kräftig mit.
Jeder einzelne Song wird perfekt optisch unterstrichen durch das, was sich den ganzen Abend auf der Leinwand abspielt. Dabei handelt es sich um eine harmonische Mischung aus beeindruckendem Filmmaterial und Einblendungen der aktuellen Geschehnisse auf der Bühne. Da durfte eine Großaufnahme des netten Hinterteils der Background Sängerin Della Miles (The Pretty) natürlich auch nicht fehlen! Della wird auch zwischendurch kurzerhand von Westernhagen geschnappt und gemeinsam wird über die gesamte Bühne flaniert. Beim Song Willenlos greift Marius selber zur Gitarre und die Konzerthalle bebt.
Besonders bei den alten Hits wie Sexy, Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz oder Fertig ist das Publikum kaum zu bändigen. Immer wieder kann man ihn mit seinen Musikerkollegen herumalbern sehen und hören. „Normalerweise stellt unser Musical Director Kevin Bents die Truppe vor“ berichtet Westernhagen.
Natürlich dürfen seine größten Hits nicht fehlen und so werden als Zugabe unter anderem Johnny Walker und Freiheit gespielt. Bei Letzterem werden Persönlichkeiten wie Martin Luther King, Nelson Mandela und der Dalai Lama auf der Leinwand eingeblendet. Zum Schluss erscheinen die Gesichter der russischen Band Pussy Riot, die für ihre feministischen und regierungskritischen Texte in ihrem Heimatland inhaftiert wurden.
Nach fast 2 Stunden und 3 Zugaben endete das Konzert und hinterließ ein zufriedenes Publikum. Schade für jeden, der diesen Auftritt verpasst hat, denn einige Karten waren an der Abendkasse noch erhältlich.
Bilder des Konzerts befinden sich in unserer Konzertfotos Sektion (Bildkommentare sind durch Anklicken der Sprechblase möglich) oder direkt durch Anklicken der Fotos.
Autorin: Das Dusa
Fotos: Sarah Wolff