Als Warm- Up steht dann auf der Bühne auch schon die russische Antwort auf Apocalyptica bereit – Eklipse. Die vier jungen, musikalisch talentierten Damen, die sich für diesen Abend besonders adrett hergemacht haben, liefern zwar alles andere als Metal, jedoch läuten sie mit einigen instrumentalen Coverversionen, darunter Lady Gagas „ Paparazzi“ und „Wonderful Life“ von Hurts, den Abend auf ihre Art und Weise gekonnt ein. Positive Rückmeldung gibt es aus dem Publikum genug, auch wenn dem einen oder anderen dieser Einstieg vielleicht etwas zu ruhig erscheint.
Wesentlich lauter geht es dann mit der finnischen Band Battle Beast weiter, die Heavy Metal in seiner Ursprungsform darbieten. Es fällt beim ersten Hören schwer, Sängerin Nitte Valo tatsächlich stimmlich auch als Frau zu identifizieren, so kraftvoll und rotzig ist der Klang ihrer Stimme.
In der Umbaupause wird die Bühne mit weißen, langen, Fetzen- Vorhängen verhangen, was die Spannung bei den Fans um ein Weiteres anhebt. Und plötzlich ist es so weit: eine Spieluhr wird aufgezogen, eine wohlige Melodie erklingt und hinter dem Vorhang wiegt sich ein Schatten im Schaukelstuhl zum Imaginaerum Intro „Taikatalvi“. Wind durchfächert die weißen Laken und nachdem Sängerin Anette Olzon den Refrain von „Storytime“ angestimmt hat, fällt der Vorhang zur Freude der Fans. Im Hintergrund dreht sich auf einer Leinwand ein buntes Karussell und es dauert nicht lange, bis das Gefühl aufkommt, in eine andere Welt zu gleiten. Nightwish verzaubern, ziehen uns zum Klassiker „Wish I Had An Angel“ in ein rotes Wolkenmeer, das sich bei „Amaranth“ aber direkt wieder blau färben soll. Schnell wird man aus dieser Stimmung gerissen, als auf einmal Feuerfontänen nicht nur vom Bühnenrand in die Höhe schießen, sondern auch aus Tuomas’ charakteristischem Keyboard lodern. Dieser aufwändigen Darbietung kann sich einfach niemand entziehen, die Blicke kleben regelrecht auf der Bühne und wohin man auch schaut, sieht man begeisterte, gefesselte Gesichter. Nightwish liefern an diesem Abend ein Set, das inhaltlich nicht runder hätte sein können. Natürlich gibt es da die alten Nightwish Kracher wie „Dead To The World“, „Come Cover Me“, „Planet Hell“ oder das Gary Moore Cover „Over The Hills And Far Away“, aber faszinierend ist, dass die aktuellen Stücke wie „Scaretale“ oder „The Crow, The Owl And The Dove“ zweifelsohne neben diesen Größen bestehen können und ihre Wirkung nicht verfehlen.
Setlist:
01. Taikatalvi
02. Storytime
03. Wish I Had an Angel
04. Amaranth
05. Scaretale
06. Slow, Love, Slow
07. I Want My Tears Back
08. Come Cover Me
09. The Crow, the Owl and the Dove
10. The Islander (acoustic)
11. Nemo (acoustic)
12. Last of the Wilds
13. Planet Hell
14. Ghost River
15. Dead to the World
16. Over the Hills and Far Away (Gary Moore Cover)
17. Finlandia (Jean Sibelius Cover) (Z)
18. Song of Myself (Z)
19. Last Ride of the Day (Z)
20. Imaginaerum Outro (Z)
Bilder des Konzerts befinden sich in unserer Konzertfotos Sektion (Bildkommentare sind durch Anklicken der Sprechblase möglich) oder direkt durch Anklicken der jeweiligen Bandfotos.
Nightwish:
Battle Beast:
Eklipse:
Autorin: Tanja Pannwitz
Fotos: Michael Gamon