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CHAMELEONS VOX & DEAD GUITARS – Köln, Kulturbunker (07.04.2012)

CHAMELEONS VOX & DEAD GUITARS - Köln, Kulturbunker (07.04.2012)

Vox, die Stimme, ist meist DAS Aushängeschild einer jeden Band und so darf man im Falle Chameleons Vox bereits seit einigen Jahren stets Qualität aus dem guten Hause „The Chameleons“ erwarten, deren Sänger Mark Burgess unter eben diesem Namen neue Mitstreiter erwählt hat, um all jene bekannten Hymnen unter das begierige Volk zu bringen. Auch beim heutigen Konzert in Köln wird das wieder so sein, doch zunächst einmal freuen wir uns auf die Dead Guitars, die Lesern unseres Magazins keinesfalls unbekannt sein dürften. Der Saal im Kölner Kulturbunker ist gut gefüllt als Carlo van Putten (Gesang), Peter Brough (Akustikgitarre), Ralf Aussem (Gitarre), Peter Körfer (Bass) und Hermann Eugster (Drums) die Bühne betreten. Los geht’s mit dem schon vom ersten Album „Airplanes“ bekannten „Name Of The Sea“ und es dauert nur wenige Augenblicke bis man ganz automatisch in eine Welt der Melancholie transportiert und dort glücklich abgesetzt wird. Die Dead Guitars üben eine ganz besondere Wirkung auf ihre Fans aus, denn man kann einfach nicht anders, als dem Ganzen gebannt zuzusehen und zu hören. Die Instrumente kreieren eine bewegende Atmosphäre, zu der Carlos Stimme wie die berühmte Faust aufs Auge passt und so das Erlebnis perfekt macht. Bei aller Melancholie kommt aber auch die Spielfreude nicht zu kurz, die neben den ursprünglichen Akteuren Carlo, Ralf und Pete auch gerade von Drummer Hermann ausgeht, der genau wie Basser Peter erst kürzlich zur Band stieß. Das geplante Set umfasst nur 6 Tracks aus den bisherigen drei Alben, doch die haben es auch Spielzeitmäßig voll in sich und so sind ruck zuck 45 Minuten rum, die ganz wie im Flug vergangen waren. Natürlich möchte jeder der anwesenden Zuschauer mehr, doch auch Backstage hat man das Ganze wohl sehr positiv aufgenommen und so lässt es sich Chameleons Vox Frontmann Mark Burgess himself nicht nehmen, die Band zu einer weiteren Zugabe zu bitten die mit „Silvercross River“ natürlich ebenfalls lang und begeisternd ausfällt. Ein toller Start in den Abend, der das Feld für den Headliner wundervoll bereitet hat.

Setlist:
01. Name Of The Sea
02. Love Goddess And The Love Ghost
03. Along The Great Divide
04. From The Top Of The World
05. Pristine
06. Crash
07. Silvercross River

Es dauert nicht lange, da steht auch schon der nächste Höhepunkt an, denn Mark Burgess betritt jetzt mit seiner aktuellen Band die Bühne, zu der neben The Chameleons Drummer John Lever noch Sons Of God Gitarrist Neil Dwerryhouse, Chris Oliver (Gitarre) und Ray Bowles (Bass) gehören. Schon früh erklärt Mark, was ihn an einem quasi legitimen Nachfolger der legendären Chameleons so gereizt hat: Jetzt, nur mit John aus der Urbesetzung, kann er endlich viele Songs spielen, die er früher gerne gespielt hätte, bei denen die anderen ehemaligen Mitglieder aber stets ihr Veto eingelegt hatten. Und so dürfen wir uns heute wieder auf einen speziellen Best Of Abend freuen, bei dem auch der ein oder andere Song wie „Seriocity“ zum Einsatz kommt, den man früher eben nicht live erleben konnte.

Und wie schon beim Opener, bedarf es bei Chameleons Vox auch nur weniger Augenblicke, bis die Fans voll in deren Universum abgetaucht sind, denn mit „Swamp Thing“ hat man einen absoluten Erfolgsgaranten vorangestellt. Und getreu dem Namen der Band ist live dann auch alles auf Sänger Mark ausgerichtet, der energisch in sein Mikro singt, während die anderen vier sich eher zurückhalten und optisch fast unauffällig, dafür akustisch umso stärker für die musikalische Untermalung sorgen. Im Publikum ist derweil abwechselnd Tanzen oder Träumen angesagt. Für alle gewünschten Stimmungen haben Chameleons Vox den richtigen Song parat und so werden sie verdientermaßen hochgejubelt und man spielt sich in einen so positiven Wahn, dass bei „Singing Rule Britannia“ auch eine kleine Reminiszenz an die eigene Heimat Manchester nicht ausbliebt, als Mark die bekannten Zeilen „Dance dance dance dance dance to the radio“ singt und damit die Kultwaver Joy Division adelt. 12 Songs, darunter der Überhit „Second Skin“, umfasst die sich auf der Bühne befindliche Setlist, doch natürlich kann und darf danach noch lange nicht Schluss sein und dementsprechend schnell kommen die fünf wieder zurück auf die Bühne um für absolut überragende Zugaben zu sorgen. „Nostalgia“ macht dabei den Anfang und jedem ist klar, dass der Satz „tomorrow I remember yesterday“ den morgigen Tag bestimmen wird, wenn man vielleicht bei einem Glas Rotwein das heutige Konzert Revue passieren lässt. Nicht weniger bekannt ist das nachfolgende „Monkeyland“, bevor „Don’t Fall“ für mich den absoluten Höhepunkt des Abends darstellen soll. Welchen Stellenwert auch dieser Song in der Szene hat zeigt alleine, wie andächtig Carlo van Putten (Dead Guitars) und Thomas Elbern (Escape With Romeo) nun zusammen in der ersten Reihe an jedem Wort Marks hängen und abwechselnd mitfiebern und feiern. Als der Song fast vorbei ist dann das von mir vorher schon erhoffte Zeichen: Mark geht zu Carlo und holt diesen wie schon vor einigen Jahren auf die Bühne und beide performen nun den Rest des Songs gemeinsam und man kann die zwischen beiden herrschende Einheit fast am eigenen Körper spüren – Gänsehaut Pur!

Ein letztes Mal wird kurz pausiert, bevor der Kracher „In Shreads“ losbricht und der Saal endgültig einem Tollhaus gleicht. Es ist der umjubelte Abschluss eines begeisternden Abends, der allen Anwesenden sicher noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Hoffentlich bis bald…

Setlist:
01. Swamp Thing
02. A Person Isn’t Safe Anywhere These Days
03. As High As You Can Go
04. Thursday‘s Child
05. Seriocity
06. In Answer
07. I’ll Remember
08. Soul In Isolation
09. Singing Rule Britannia
10. Caution
11. Second Skin
12. View From A Hill
13. Nostalgia (Z)
14. Monkeyland (Z)
15. Don’t Fall (Z)
16. In Shreads (ZZ)

Bilder des Konzerts befinden sich in unserer Konzertfotos Sektion (Bildkommentare sind durch Anklicken der Sprechblase möglich) oder direkt durch Anklicken der jeweiligen Bandfotos.

Chameleons Vox:




Dead Guitars:



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