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FRANK THE BAPTIST & LOTUS FEED – Bochum, Bahnhof Langendreer

FRANK THE BAPTIST & LOTUS FEED - Bochum, Bahnhof Langendreer

Die wahren Gemäuer des Kultladens stehen zwar nicht mehr aber deshalb ist das Zwischenfall noch lange nicht gestorben. Heute wird der Bahnhof Langendreer zum Eventort Zwischenfall umfunktioniert, um mit düster waviger Gothic Musik gefüllt zu werden.

Auch Sänger Alexander Landsberg von Lotus Feed erwähnt mitten im Auftritt die traurige Geschichte der seit Jahrzehnten liebgewonnenen Gemäuer. Doch bevor die Stimmung noch in Traurigkeit kippt, greifen die Jungs von Lotus Feed sogleich wieder in die Wave- verseuchten Saiten und nehmen dazu die kraftvollen Drumsticks in die Hand. Der instrumentenlose Frontmann bewegt sich schleierhaft zum dunklen Soundgewand. Der eigene Tanzstil unterstreicht die gitarrenlastigen Melodien. Seine Saitenverantwortlichen Mitstreiter halten sich Bewegungstechnisch zurück, bleiben mit den Füßen fest auf einer Stelle zum minenlosen Spiel stehen. Die Songs aus beiden Lotus Feed Alben sorgen für einen guten Start in den Abend.

Einige Jahre ist es zwar schon her, dass Frank The Baptist Stopp in Bochum machten, doch vergessen wurde dieser großartige Auftritt nicht und eine Wiederholung sehnlich erwünscht. Nun ist es soweit! Für den Ausflug nach Bochum hat Frank himself das altbewährte Streifen Shirt aus dem Schrank gekramt und den Zylinder dazu aufgesetzt. Neben dem gewohnten Dress beschallen die Baptisten die Zuschauer im Bahnhof mit einem Querschnitt ihres Schaffens. „Falling Stars“ steht an der Spitze der Setlist danach folgen liebgewonnene Songs die auf der heimischen Anlage bis aufs Mark durchgenudelt wurden. Die vorzüglichen Live- Varianten bringen die Augen von jedem Fan zum Leuchten. Das letzte Album „The New Colossus“ hat mittlerweile schon fünf Jahre auf dem schwarzen Buckel. Die Melodien klingen immer noch tadellos gothic- freudvoll und bringen die Stimmung schnell auf den Punkt. Mit minimalen Tanzschritten wird das Songmaterial der Band ausgelebt. Viel Bewegung ist bei den wavenden Klanglinien nicht erforderlich.

Von Frank The Baptist gibt es noch nichts frisch gepresstes, aber die ersten Vorboten tackern sich genüsslich mit wellenartigem Gitarrenspiel ins Ohr. Die nagelneuen Stücke passen sich treu den vorhandenen Liedern an.
Im nebeligen Scheinwerferlicht blicken die Musiker stumpf in die Leere oder voll konzentriert in Richtung Instrument. Der abwesende Augenschein und die unnahbare Ausstrahlung ist nur ein Teil der Show. Die Kühle verfliegt und die Freude ist vorprogrammiert, sobald der nächste Riff den nächsten Song wie etwa „Bleeding In My Arms“ oder „When The Sky“ erkennen lässt. Mit viel Applaus wird der Spaß quittiert. Spätestens dann ist die Stimmung auf beiden Seiten waagerecht.

Auch wenn die alten Sachen von Frank The Baptist immer noch im vollen Glanz erscheinen und an der Fassade noch nichts bröckelt, stünde einem neuen Album nichts im Wege. Vielleicht bald, unbekannte Kostproben gab es heute schon. Hoffentlich sieht man dich dann wieder, in Bochum versteht sich.

Bilder des Konzerts befinden sich in unserer Konzertfotos Sektion (Bildkommentare sind durch Anklicken der Sprechblase möglich) oder direkt durch Anklicken der jeweiligen Bandfotos.

Frank The Baptist:




Lotus Feed:




Autorin & Fotos: Martina Peitz

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