31 Jahre später steht Sänger Wally van Middendorp mit seiner, in den letzten 30Jahren stets umformierten Band wieder an gleicher Stelle wie 1980, um die Show zu eröffnen. Diesmal aber für einen Tribute Abend an den Manchester Sound von Joy Division und ihren ungewöhnlichen Frontmann.
Die Band aus Amsterdam, die sich nach dem rhythmischen Korg Drumcomputer benennt, war in den Jahren 1978- 1985 aktiv. Das letzte Konzert spielten The Minny Pops 1981, vier Jahre später trennten sie sich… bis Peter Hook anklopft, um für den zweiten Teil der Joy Division Zeitreise nämlich „Closer“ die gleiche Band wie vor drei Jahrzehnten im Vorprogramm zu haben.
Lets dance to Joy Division die Zweite. Im Mai 2011 verabschiedeten sich Peter Hook & The Light nach dem „Unknown Pleasures“ Tribute bis „Closer“ von ihrem niederländischen Publikum. Nun ist ein halbes Jahr vergangen und die Bühne im De Effenaar für die „Closer“ Show eingerichtet. Der Applaus bestätigt Freude und reges Interesse an den alten Dingen des Quartetts die vor einigen Jahrzehnten aus den britischen Musikfugen gerieten. So kurzlebig die Band auch war, so unvergessen hat sich die Post Punk Legende einen Platz in der Musikgeschichte gesichert. Das Publikum, vor dem Peter Hook mit der Band The Light und seinem Sohn neben ihm am Bass heute steht, ist zur Hälfte gleich alt wie das vor 31 Jahren, als der Bassist ebenfalls von hier oben runterschaute. Es ist schon erstaunlich, dass die Songs von Joy Division noch immer Anklang finden und den Ohren der vielen Fans noch nicht aufstoßen. An diesem Dezemberabend bekommen die Stücke von „Closer“ dem Zweitling der einst jungen Depressiven, neues Leben eingehaucht, um wie die Königin der Nacht nur einen Augenblick in voller Blüte zu stehen.
Ohne die restlichen ehemaligen Bandkollegen tingelt Peter Hook in mittelgroßen, gut besuchten Hallen durch die Lande. Er hat sich selbst vom Bassisten zum Sänger befördert und interpretiert die Songs auf sich zugeschnitten ohne die Ikone Ian Curtis zu kopieren. Ein großer Entertainer ist Mr. Hook jedoch nicht, seine Showeinlagen bewegen sich in einem kleinen Radius der sich von Arme ausbreiten bis zum einarmigen ausstrecken, einem lässigen Griff um das Mikro oder dem liebevollen Umarmen seines Basses erstreckt.
Überraschungen oder Veränderungen an der Tracklist des Albums wird es nicht geben, außer dass Peter neben seinem Standardinstrument in eine Melodika, oder besser gesagt Key-Flute (das gleiche Instrument welches auch Clan Of Xymox nutzen) prustet.
Atmosphäre und Punk wechseln sich bei Songs wie dem unkaputtbaren „Love Will Tear Us Apart“, „Ice Age“ oder etwa „She‘s Lost Control“ ab. Es wird getanzt, gefreut und bei „Atmosphere“ innerlich vielleicht die ein oder der andere Träne fließen. Doch ganz zum Schluss, wenn die Gitarren auf „Ceremony“ stehen, sind sich alle wieder einig und das Motto der Band The Wombats wieder zelebriert, wenn alle gemeinsam zum Sound von Joy Division ausgelassen das Tanzbein schwingen.
01. Atrocity Exhibition
02. Isolation
03. Passover
04. Colony
05. A Means To An End
06. Heart & Soul
07. Twenty Four Hours
08. Eternal
09. Decades
10. Love Will Tear Us Apart (Z)
11. Digital (Z)
12. New Dawn Fades (Z)
13. These Days (Z)
14. Ice Age (Z)
15. Dead Souls (Z)
16. Disorder (Z)
17. Day Of The Lords (Z)
18. Autosuggestion (Z)
19. Shadowplay (Z)
20. She’s Lost Control (Z)
21. Transmission (Z)
22. Warsaw (ZZ)
23. Ceremony (ZZ)
Bilder des Konzerts befinden sich in unserer Konzertfotos Sektion (Bildkommentare sind durch Anklicken der Sprechblase möglich) oder direkt durch Anklicken der jeweiligen Bandfotos.
Autoren: Monique Rijksen & Martina Peitz
Fotos: Roger Op Den Camp