„Sidewalks“ ist eine Popplatte mit viel Charme geworden. Anders als all die hinlänglich bekannten Mann/Frau-Rockduos ergänzt hier ein Keyboard den Drumsound, die Gitarren bleiben hingegen in der Garage, wo vielleicht die Blood Red Shoes oder ähnliche Genrevertreter weitere Verwendung für sie finden. Und so enthält der von Matt & Kim präsentierte Electrosound viele Indietronic-Elemente, aber auch Einflüsse aus Dance und Co sind immer wieder zu vernehmen. Gleich beim Eröffnungstrack „Block After Block“ finden sich sogar leichte Hip Hop Reminiszenzen und man ist stellenweise geneigt ein unterschwelliges, mehrstimmiges „Heeeyyy-Hooooo“ anzustimmen. Der hier verbreitete Spaß zieht sich dann auch wie ein roter Faden durch weite Teile des Albums und man kann nur vermuten, wie viel Spielfreude bei einem Konzert der beiden New Yorker aufkommt. Nicht so sehr herausstechen will die erste Single „Cameras“ (zu der es allerdings ein grandioses Video gibt, das man sich auf der Amazonseite ansehen kann), da machen Songs wie „Red Paint“ oder „Wires“ deutlich mehr Spaß und bleiben auch tiefer im Gehörgang verwurzelt. Vielleicht war gerade die verrückte Art des Duos für diese ungewöhnliche Singleauswahl verantwortlich, das wäre dann schon fast wieder Punk.
Die Qualitätsdichte der zehn Songs ist jedenfalls durchweg gut und man darf gespannt sein, wie „Sidewalks“ vom europäischen Publikum aufgenommen wird und ob Matt & Kim auch hier nun Fuß fassen können. Gerade die genannten drei Anspieltipps machen Lust auf mehr und angesichts solch sympathischer Sommermusik sei ihnen der Durchbruch von unserer Seite jedenfalls gegönnt.
Tracklist:
01. Block After Block
02. AM/FM Sound
03. Cameras
04. Red Paint
05. Where You’re Coming From
06. Good for Great
07. Northeast
08. Wires
09. Silver Tiles
10. Ice Melts
Bewertung: 7,5 / 10 Punkte
Autor: Michael Gamon
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