PARADISE LOST & GHOST – Bochum, Zeche (31.03.2011)
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16 Jahre nach dem Release von „Draconian Times“ bringen die Gothic Metaller von Paradise Lost das Erfolgsalbum re-mastered mit zahlreichen Bonus- und Live-Tracks als Doppel CD auf den Markt. Dies nahm die Band um Sänger Nick Holmes und Lead Gitarrist Greg Mackintosh zum Anlass, das komplette Album auf einer kleinen Europatour live zu präsentieren. Das einzige geplante Deutschlandkonzert der „Draconian Times Tour 2011“ brachte die Briten, welche sich nach einem Gedicht des englischen Autors John Milton benannten, auf die Bühne der ausverkauften Zeche in Bochum.
Tags zuvor war die Band bereits spontan im Kölner Luxor aufgetreten, da der geplante Paris Gig aufgrund eines Brandes in der Konzerthalle Elysée-Montmartre ausfallen musste. Hatte es die Vorband kurzfristig nicht zum Kölner Auftritt geschafft, konnte Paradise Lost in Bochum wieder auf den Support der schwedischen Black Metaller von Ghost zählen. Ob dies nun gut oder schlecht war, darauf konnten sich die Besucher in der Zeche nicht einigen. Neben einigen Beifallsbekundungen waren auch immer wieder Buhrufe aus den Reihen der Zuschauer zu hören. Insgesamt kann der Auftritt der Schweden als bizarr beschrieben werden. Da sämtliche Mitglieder der Band unerkannt bleiben wollen, traten die fünf Musiker in Mönchsgewändern mit tief in das Gesicht gezogenen Kapuzen und Sturmhauben darunter auf, so dass lediglich die Augen zu erkennen waren. Auch der als satanischer Bischof gekleidete Sänger der Band, welcher nach einem kurzen Keyboard-Intro die Bühne betrat, verbarg sein Gesicht hinter einer Maske. Hatte man sich nun aufgrund der Verkleidung auf eine interessante Show gefreut, wurde man jäh enttäuscht. Der beschwörende-poppige Gesang, untermalt von hallenden Gitarren und psychedelischem Orgelgedudel konnte zwar stellenweise durchaus überzeugen, dennoch hatte ich mir persönlich mehr von Ghost erhofft. Nach gut einer halben Stunde war der Spuk glücklicherweise aber auch schon vorbei.
Setlist – Ghost:
01. Deus Culpa (Intro)
02. Con Clavi Con Dio
03. Elizabeth
04. Death Knell
05. Satan Prayer
06. Stand By Him
07. Prime Mover
08. Genesis (Instrumental)
09. Ritual
Der Stimmung hatte der Auftritt der Vorband jedoch keinen Abbruch getan. Noch bevor Paradise Lost um kurz nach 21 Uhr die Bühne betraten, wurde das Publikum wach und war spätestens bei den ersten Klängen des Openers „Enchantment“, den Live Keyboarder Milly Evans anstimmte wieder voll da. Das größtenteils männliche Publikum um die 30 übernahm dann auch stellenweise gleich den Gesangspart. In derselben Reihenfolge wie auf dem „Draconian Times“ Album ging es dann auch weiter. Beim rockigen und etwas schnelleren „Once Solem“ bildete sich erstmals ein kleiner Moshpit in den vorderen Reihen. Den Song „Shadowkings“ widmete Sänger Nick Holmes schließlich den Fans der Band. Einige hatten sich die für die Show erhältlichen V.I.P. Tickets gegönnt, um beim Meet & Greet mit der Band und beim Soundcheck dabei sein zu können. Auch wenn Nick Holmes Stimme nicht mehr ganz so kraftvoll und rau rüberkommt wie noch zu Anfangszeiten, überzeugte der mittlerweile wieder langhaarige Frontmann. Dass er einen Ordner mit Songtexten vor sich liegen hatte verzeiht man ihm gerne bei so vielen guten Songs die Paradise Lost in ihrer 19jährigen Bandgeschichte hervorgebracht haben. Dass die Band zudem immer noch Spaß an den alten Songs hat, konnte man besonders Rhythmus Gitarrist Aaron Aedy ansehen, der zusammen mit Steve Edmonson (Bass) die rechte Bühnenseite bearbeitete und fast jeden Song mitsang. Als dann nach einer guten Stunde die Klänge des letzten Draconian Times Titels „Jaded“ verhallt waren, gingen Paradise Lost unter tosendem Beifall das erste Mal von der Bühne um nach einigen Minuten mit dem Titeltrack des letzten aktuellen Albums „Faith Divides Us – Death Unites Us“ wieder die Bühne zu entern. Mit „True Belief“ vom Icon Album und den Tracks „Say Just Words“ und „One Second“ vom gleichnamigen Album folgten weitere Hits der Band. Und obwohl laut Setlist danach eigentlich das Konzert beendet sein sollte, bekam das Publikum nach einer kurzen Pause mit „Sweetness“ noch eine weitere Zugabe bevor Paradise Lost einen gelungenen, aber leider viel zu kurzen Abend, mit dem Klassiker „As I Die“ endgültig ausklingen ließen.
Setlist – Paradise Lost:
01. Enchantment
02. Hallowed Land
03. The Last Time
04. Forever Failure
05. Once Solemn
06. Shadowkings
07. Elusive Cure
08. Yearn for Change
09. Shades of God
10. Hands of Reason
11. I See Your Face
12. Jaded
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13. Faith Divides Us – Death Unites Us (Z)
14. True Belief (Z)
15. One Second (Z)
16. Say Just Words (Z)
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17. Sweetness (ZZ)
18. As I Die (ZZ)
Bilder des Konzerts befinden sich in unserer Konzertfotos Sektion (Bildkommentare sind durch Anklicken der Sprechblase möglich) oder direkt durch Anklicken des jeweiligen Bandfotos.