Schon einige Stunden vor Beginn fanden sich Fans von Chris Corner, dem Mastermind hinter IAMX, vor dem Hamburger Grünspan ein und warteten, dass sich die Tore öffneten. Stilecht hatten sich sogar einige ein „X“ aus Glitzerfarbe auf die Wangen gepinselt, damit das Styling auch perfekt zu dem Flair der Band passte.
Zunächst wurde jedoch mit einem mir bis dato unbekannten Musikprojekt gestartet. Noblesse Oblige – Adel verpflichtet. So nennt sich die zweiköpfige Combo, die 2004 von Sebastian Lee Philipp und Valerie Renay in London gegründet wurde. Dass Powerfrau Valerie sich im Schauspiel zuhause fühlt, daran hegt man keinen Zweifel mehr, wenn man die beiden einmal auf der Bühne live erlebt hat.
Setlist Noblesse Oblige:
01. Equinox
02. When Thunder Breaks Up Under
03. Tropical Fever
04. The Great Electrifier
05. Beck And Call
06. Sambo
07. May They Come With Spears And Knives
Nach einer mehr oder weniger kurzen Pause sollten dann nun aber IAMX endlich die Bretter, die für einige Fans heute Abend die Welt bedeuteten, betreten. Und die Freude war dem Hamburger Publikum anzumerken, als dann endlich die ersten schrillen Töne von „Music People“
Plötzlich stand Chris mit Regenschirm auf der Bühne und kündigte „Tear Garden“ an, bei dem er sich so sehr verausgabte, dass er zum Schluss nach einem Handtuch bat. Im Refrain wurden passender Weise ein Regeneffekt auf die Bühne projiziert und es entstand eine wundervolle Stimmung, die das Publikum ins Träumen und Staunen versetze. Aber auch die brandneuen Songs vom Album „Volatile Times“ kamen gut an und wurden von Chris und seinem schrillen Gefolge gekonnt in Szene gesetzt. So sang er bei „Fire and Whispers“ unter einem Netz, was einen tollen Effekt erzeugte. Sogar zu brennen begann er zum Ende des Songs, als Feuereffekte auf die Bühne projiziert wurden. Chris brannte und ein Großteil des Publikums brannte mit ihm,
Denn bei Songs wie „Cold Red Light“ vom neuen Album und dem Kracher „Kiss And Swallow“ tauten die Hamburger dann doch auf und feierten einstimmig das, was da auf der Bühne geschah. Nach dem eindringlichen „President“, das von einem ausdrucksstarken Chris, der sich an den Drums ausließ und sogar ein Becken von der Stange schleuderte, von der Bühne schallte, gab es eine kurze Atempause. Nun wollten IAMX die Fans mit ein paar Zugaben noch glücklicher machen und so legten sie noch Mal ordentlich nach. Bei dem bekannten und auffordernden „The Alternative“ wippte nun wohl auch der Letzte mit und Chris erwies sich weiterhin als äußerst stimm- und ausdrucksstark. Natürlich durfte auch der größte Hit „Spit It Out“ nicht fehlen. Mit diesem verabschiedeten sich IAMX von den Fans und entließen sie in das Hamburger Nachtleben. Ob an jenem Abend irgendein Club dieses Live-Spektakel noch toppen konnte, bleibt fragwürdig.
Setlist IAMX:
01. Music People
02. Volatile Times
03. Nightlife
04. Ghosts of Utopia
05. My Secret Friend
06. Tear Garden
07. I Salute You Christopher
08. Fire & Whispers
09. Think Of England
10. Bring Me Back A Dog
11. Nature Of Inviting
12. Cold Red Light
13. Kiss and Swallow
14. President
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15. The Alternative
16. Commanded By Voices
17. Spit It Out
Mir haben sowohl Vorband als auch Hauptact sehr gut gefallen und das, obwohl ich beide Bands wenig bzw. gar nicht kannte.
Bilder des Konzerts befinden sich in unserer Konzertfotos Sektion (Bildkommentare sind durch Anklicken der Sprechblase möglich) oder direkt durch Anklicken der jeweiligen Bandfotos.
Autorin: Tanja Pannwitz
Fotos: Michael Gamon