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MASSIVE ATTACK / MARTINA TOPLEY BIRD – Köln, Palladium (23.10.2009)

MASSIVE ATTACK  /  MARTINA TOPLEY BIRD - Köln, Palladium (23.10.2009)
Massive Attack gehören seit knapp 20 Jahren sicher zu den besten und führenden Bands im Trip-Hop-Bereich und so war es keine echte Überraschung, dass auch ihr Konzert im immerhin gut 4000 Menschen fassenden Kölner Palladium restlos ausverkauft war. Problematisch wurde es aber bereits vor dem eigentlichen Konzert für die Besucher, denn im genau gegenüber des Palladiums gelegenen E-Werk erfreute sich auch das Konzert der aus dem Gloria verlegten Briten Archive verständlicherweise großer Beliebtheit und so waren Kilometer um die beiden Hallen keinerlei Parkplätze mehr zu ergattern. Ganz so voll ist es hier fürwahr nur selten. Das führte dann auch dazu, dass wir erst kurz nach 20 Uhr das Palladium betraten, wo der Support des heutigen Tages bereits vor wenigen Minuten seinen Set begonnen hatte. Martina Topley Bird hatte in der Vergangenheit bereits des Öfteren mit Tricky zusammengearbeitet und wusste in schickem roten Kleid und verstärkt durch einen vermummtem Mitstreiter mit unterhaltsamem Soul-ähnlichem Gesang zu subtilem Sound zu gefallen und die gute Reaktion des Publikums ließ Großes für den Hauptact erwarten. Die Zuschauer zeigten sich bereits jetzt begeisterungsfähig, was der ebenfalls aus Großbritannien stammenden sympathischen Frontfrau sichtlich gefiel. So bezog sie das Publikum mit in ihre Show ein und dieses antwortete prompt. War der Sound zu Beginn noch sehr ruhig, fast schon intim, so ließ die Sängerin es beim letzten Stück mit Gitarre noch einmal ordentlich krachen und ein Stakkato-Trommelwirbel ihres Kollegen beendete den Auftritt nach knapp 40 Minuten.

Die folgende Pause war für Palladium-Verhältnisse mit 40 Minuten ungewöhnlich lang, dann aber ging es los, als erst die beiden Drummer plus Keyboardspieler die Bühne betraten und ihnen etwas später dir Gitarristen und die beiden Frontleute und Gründungsmitglieder Robert ?3D? Del Naja und Grantley ?Daddy G? Marshall folgten. Ganz richtig ist die Bezeichnung ?Frontleute? bei Massive Attack dann aber ja auch eh nicht, sorgen doch immer wieder Gastsänger/innen für die entsprechenden Vocals, darunter die schon aus dem Vorprogramm bekannte Martina Topley Bird und der bereits seit knapp zwanzig Jahren am musikalischen Output der Band beteiligte Horace Andy. Die Gäste wurden dann auch jeweils gut ausgeleuchtet, während die ?Hintergrundmusiker? genau das waren und zumeist im Dunklen vor der Videoanimation agierten.

Nach einer Dreiviertelstunde der wohl, spätestens durch die Verwendung in der Fernsehserie Dr. House, bekannteste Track ?Teardrops?, welches natürlich vielumjubelt war und mit der Stimme von Martina Topley Bird ebenfalls einfach nur traumhaft klang. Aber neben den großartigen Stimmen überzeugten natürlich immer wieder vor allem die kreierten Atmosphären der verschiedenen Massive Attack-Songs, zu denen die Videoanimationen perfekt abgestimmt waren.

Zu ?Safe From Harm? vom Blue Lines Album gesellte sich eine weitere Gastsängerin auf die Bühne, die ebenfalls durchweg zu überzeugen wusste, hier passt einfach alles bei so einer Massive Attack Show! Nach 75 Minuten verließ die Band erstmals die Bühne, doch der Applaus des Kölner Publikums brachte sich natürlich noch mal zurück und bei ?Unfinished Sympathy? stand niemand mehr still. Gegen 23 Uhr endete ein tolles Konzert, das neben Klassikern auch mit einigen neuen Songs aufwarten konnte. Man darf gespannt sein, wann nach der aktuellen EP ?Splitting The Atom? endlich ein offizieller Longplayernachfolger zum 2003er Werk ?100th Window? erscheint. Es ist an der Zeit ?

Bilder des Konzerts befinden sich in unserer Concert-Pictures Sektion (für Bildkommentare muss man aus Spamverhinderungsgründen leider angemeldet sein) oder direkt hier durch Anklicken des jeweiligen Fotos:

Massive Attack:

Martina Topley Bird:

 

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