"Fuckit" beginnt zunächst mit einem reinen Samplestück, in dem die Verbindung von Wumpscuts Musik mit dem finnischen Amokläufer Matti Juhani Saari und dem Ritualmord Ruda in Witten 2001 thematisiert wird. Grundlage der Samples ist ein Pressebericht, dem seine Seriosität durch die falsche Aussprache des Bandnamens als "Vampscout" bereits aberkannt werden könnte. Zum Schluss kommt Rudy zu dem Ergebnis "Kann jemand der diese Musik gehört hat, ich meine wirklich gehört hat, ein schlechter Mensch sein?". Was dann folgt sind die bekannten Wumpscut-Klänge mit dem noch bekannteren Verzerrgesang, wobei zumindest bei "The Boo" Futurepop ähnliche Klänge mit in die atmosphärisch-dumpfen Beats einfließen. Man kann nicht unbedingt sagen, dass das Entstandene schlecht wäre, aber irgendwie scheint die Zeit etwas ohne Wumpscut weitergelaufen zu sein und mir persönlich fehlt einfach das Besondere, das, was einen bewegt, einen bestimmten Song oder gar das ganze Album wieder hervorzukramen und erneut zu genießen. Höhepunkt des Albums ist für mich "Autophagy Day", doch auch "Gulag" und "Cut To See How Much I Bleed" wissen durchaus zu überzeugen.
Das neue Album, welches natürlich auch wieder in einer limitierten Box erscheint, nährt die Hoffnung auf ein endlich wieder überzeugendes Wumpscut-Werk, ohne diesen Anspruch jedoch schon jetzt selbst befriedigen zu können. Endgültig abschreiben sollte man Rudy Ratzinger vielleicht aber noch nicht. Also auf ein Neues … vermutlich im April 2010.
Tracklist:
01. Schlechter Mensch
02. The Boo
03. Fuckit
04. Cut To See How Much I Bleed
05. Achtung – Menschen
06. Autophagy Day
07. Pooch
08. Leichenteilchen
09. Broken
10. Bloodbathing Tub
11. Rumpelkammer
12. Gulag
13. Videotrack Bonus
Bewertung: 6 / 10 Punkte
Autor : Michael Gamon