Das Album, bzw. zumindest die neun Tracks, die uns vorlagen, ist durchweg gut hörbar und über den mal von zartem Piano begleiteten, dann aber wieder eher rockigen Songs erhebt sich stets die helle Stimme von Frontfrau Ria. Sicher ist diese keine Ausnahmesängerin, wohl aber genau das, was die vornehmlich junge Zielgruppe erwartet. Alles andere als ein durchschlagender Erfolg des Albums würde mich daher wundern. Eisblume haben ihren Platz genau zwischen den beiden angesagten Stühlen "Emopop" und "Gothicrock" gefunden und fühlen sich dort, nach einigen leichten Imageveränderungen, nun sichtlich wohl. Inwieweit man sich dabei etwas dem derzeit vorherrschenden "Wind" in der Szene angepasst hat, sollen andere entscheiden.
Mir persönlich ist das Ganze aber doch etwas zu sehr pseudo-romantisch, fast schon kitschig, aber man kann Eisblume auf der anderen Seite sicher auch nicht vorwerfen dass ihre Songs schlecht wären, allerdings eben etwas zu leicht verdaulich. Parallelen zu der schon genannten LaFee drängen sich unweigerlich auf und auch an eine Band wie Rosenstolz wird man hier und da erinnert. Das Wort "Erinnerung" ist dann auch gleich ein gutes Stichwort, denn allzu oft wird man beim Hören des Albums den Eindruck nicht los, den jeweiligen Song bereits zu kennen. Hier ist fürs nächste Mal etwas mehr Mut und Eigenständigkeit gefragt.
Tracklist:
01. Dämmerung
02. Eisblumen
03. Zeit bleibt nicht stehen
04. Leben ist schön
05. Überleben
06. Land in Sicht
07. Hoffnung (Interlude)
08. Zeit zu gehen
09. Stern
10. Liebe heisst Schmerz
11. Sieben mal
12. Unter dem Eis
13. Louise
14. Eisblumen (Video – enhanced)
Bewertung : 6,5 / 10 Punkte
Autor : Michael Gamon