Konzert: The Rakes (& James Yuill, Filthy Dukes – intro intim)
Ort: Gebäude 9, Köln
Datum: 17.01.2009
Zuschauer: sehr voll, fast ausverkauft
Dauer: The Rakes 60 min, Filthy Dukes 45 min, James Yuill knapp 30 min
Ach, die Rakes… Seit fast zwei Jahren habe ich nichts mehr von den Londonern gehört, in jeder Beziehung. Seit ihrem ersten Album Capture/Release (aus 2005) liebe ich die Musik der Band; auch den Nachfolger Ten New Messages habe ich wegen seiner vielen Hits vor zwei Jahren sehr oft gehört. Dann kam ein Bruch, den ich mir eigentlich gar nicht erklären kann. Nach dem Kölner Konzert ließ mein Interesse schlagartig nach. Etwas später hätte ich die Band beim Wireless Festival in London noch einmal sehen können, entschied mich aber dagegen. Gestern habe ich zum ersten Mal seit langer Zeit wieder beide Platten rausgekramt und gehört. Und beide gefielen mir wieder sehr gut… Komisch alles.
Wie gut, daß da ganz zufällig ein intro intim mit den Rakes im Gebäude 9 stattfinden sollte.
Vor den Rakes spielten noch zwei andere Künstler im sehr gut gefüllten
James Yuill (auch als Yuilly bekannt) aus London war der erste Künstler, der um neun begann. Auch wenn der wie der Comedian Florian Simbeck aussehende Musiker als Singer/Songwriter des Genres "Folktronica" bezeichnet wird, war seine Darbietung eher ein elektronisches DJ-Set mit Gitarre. Spannend fand ich das nicht, mit Ausnahme des vorletzten Lieds, dessen Titel ich nicht kenne. Also aus den Augen, aus dem Sinn.
Die nächste Dreiviertelstunde gehörte den Filthy Dukes, ebenfalls aus London. Die eigentlich Band besteht aus Olly Dixon, Tim Lawton und Mark Ralph (v.l.n.r.). Heute hatten sie allerdings einen zusätzlichen "klassischen" Schlagzeuger als Verstärkung dabei. Ich konnte ihn nicht erkennen, weiß daher nicht, ob es vielleicht der der Rakes war.
Obwohl die Filthy Dukes eigentlich überhaupt nicht meine Musik machen, unterhielt mich das Set teilweise sehr. Einige der Stücke waren richtig gut! Es gab zwar immer wieder Passagen,
Die Keyboard-, Notebook- und Sampler-Sammlung wurde entfernt, und es wurden Gitarren herbeigeschafft. Um kurz nach elf erschienen dann auch die Rakes (aus… London). Neben den mir (wohl) bekannten vier Mann (bin nicht ganz sicher) – Sänger Alan, Gitarrist Matthew Swinnerton (äußerlich eine Mischung aus John Lennon, den Gallaghers und Harry Potter), Schlagzeuger Lasse Petersen und Bassist Jamie Hornsmith hatte die Band einen fünften Musiker dabei, einen Gitarristen und Keyboarder.
Alan trägt eine 1a-Popperfrisur, hatte eine weiße Jacke mit grauem T-Shirt und eine graue verwaschene Jeans an. Hmmm.
Das Programm startete mit 1989, einen der Songs vom neuen Album, das die Band in Berlin aufgenommen hat. Und sofort fiel mir wieder auf, warum ich den Frontmann live nicht mag.
1989 hat keinen großen Eindruck bei mir hinterlassen. Alan war aber auch so leise, daß vieles schwer einzuschätzen war. Das Lied war – wie die meisten anderen der neuen Stücke – wirklich nicht schlecht, allerdings schien es auch nicht an Hits wie Suspicious eyes, The world was a mess… oder die vielen Kracher des ersten Albums ranzukommen. Light from your Mac gefiel mir unter den Neuheiten eigentlich am meisten. Leider hat das Lied aber am Anfang ein Bassriff, das eine Kopie von Seven nation army ist. Ich weiß nicht, ob das Ironie war, fand es aber recht platt. Denn ansonsten war das Lied gut! Auch That’s the reason blieb mir als gut im Gedächtnis, ebenso wie das knackige The loneliness of the outdoor smoker (oder Middle distance runner in a hospital?). Riesige Kracher waren das aber wie gesagt nicht.
Die mitreißenden Stücke des Sets waren natürlich 22 grand job (das die Filthy Dukes auch geremixt haben), Strasbourg,
Die letzten Tage haben meine Meinung über die Rakes bestätigt: die Londoner haben viele tolle Lieder, live muß man die aber nicht sehen (obwohl ich fairerweise sagen muß, daß die Stimmung im Gebäude 9 ausgezeichnet war). Ein unterhaltsamer Abend, überhaupt keine Frage. Aber nichts, an das ich mich sehr lange erinnern werde.
Erinnerungswürdig war aber eine kleine Szene. Ein englischer Zuschauer wollte auch Matthews Setlist gucken. Der sah das, schüttelte lachend den Kopf und trat auf die Liste, um das zu verhindern!
01: 1989 (neu)
02: Retreat
03: We danced together
04: Terror!
05: You’re in it (neu)
06: Binary love
07: Light from your Mac (neu)
08: When Tom Cruise cries
09: We are all animals
10: Woes of the working woman (neu)
11: 22 grand job
12: Violent
13: The loneliness of the outdoor smoker (neu)
14: Strasbourg
15: That’s the reason (neu)
16: Open book
17: The world was a mess but his hair was perfect
Bilder des Konzerts befinden sich in unserer Concert-Pictures Sektion (für Bildkommentare muss man aus Spamverhinderungsgründen leider angemeldet sein) oder direkt hier durch anklicken des jeweiligen Bandfotos:
The Rakes:
Filthy Dukes:
James Yuill:
Autor : Christoph
Fotos : Michael Gamon