dass es möglich ist, sich innerhalb des persönlichen Universums
weiterzuentwickeln, ohne die eigenen Wurzeln zu verleugnen. Ihre Musik erinnert noch immer an Poesie oder vertonte Landschaftsmalerei, stets düster,
aber durchtränkt von melancholischer Romantik. Der im Jahre 2004 eingestiegene Bassist Ian Jenkins hat den Sound zudem durch Verwendung eines Kontrabasses um weitere Facetten bereichert, eine Entwicklung der wir in Form eines Live-Konzerts umso klarer lauschen durften, denn And Also The Trees hatten sich erneut in der Bochumer Christuskirche angekündigt um den Fans etwas Besonderes zu präsentieren: Einen Auftritt in dieser gediegenen Atmosphäre, bei dem die Band zunächst ihr aktuelles Album präsentierte, um danach gemeinsamen mit ihren Anhängern in Erinnerungen zu schwelgen, wenn sie ihr 1986er Album "Virus Meadow" -ebenfalls in kompletter Form- aufspielen, mit dem ihnen seiner Zeit endgültig der Durchbruch gelungen war.
Die Christuskirche liegt unmittelbar in der Bochumer Innenstadt, der Grundstein wurde vor rund 240 Jahren gesetzt. Sie wurde im Jahre 1943 in den Wirren des Zweiten Weltkrieges zerstört, aber in den letzten Jahren saniert und gilt neben seiner natürlich religiösen Bedeutung als evangelischer Kirche, heute ebenfalls als Mahnmal gegen den Krieg. Musikalisch von
Es hat schon etwas gediegenes an sich, wenn man den Auftrittssaal der Kirche betritt. Sofort fühlt man sich an frühere Kirchbesuche erinnert, die besondere Kälte und Stille ist hier allgegenwärtig. Schön, wenn auch für ein Konzert zusätzlich ungewöhnlich, dass auch die Kirchenbänke so sind, wie man sie in Erinnerung hatte und die Wände zumindest einige bunte Fenster enthielten, was den kirchlichen Charakter noch weiter unterstreicht. Im eigentlichen Altarbereich waren bereits die Instrumente der Briten aufgebaut, womit klar war, dass keine Vorband auftreten würde und es gleich mit dem Mainact starten konnte, welcher gegen 20:20 Uhr auch die heiligen Hallen betrat. Die fast dreizig Jahre Bandbestehen scheinen an den Bandmitgliedern weitestgehen schadlos vorübergegangen zu sein, sie alle präsentierten sich in hervorragender Verfassung und legten mit dem Opener, und gleichzeitig meinem persönlichen Favoriten des aktuellen Albums "Domed" ordentlich los. Der Song baut sich langsam in bester And Also The Trees Monotonie auf
um in der zweiten Songhälfte mehr und mehr an Intensität zuzulegen und
ehe man sich versieht, gehört man einfach dazu, wirkt gepackt von den
umschmeichelnden Melodien, den Gitarrenteppichen von Justin Jones und
der noch immer beeindruckenden und überaus eindringlichen Stimme von
Sänger Simon. All dies, unterstützt vom ehrwürdigen Ambiente der Christuskirche, haute einen gerade zu um, so schön war es.
Im Anschluss folgte das gesamte 2007er Werk "(Listen For) The Rag And The Bone" [Rezension], welches seinen Charme auch live voll entfalten kann und Simon Huw Jones als einen der wohl herausragendsten musikalischen Geschichtenerzähler unserer Zeit präsentiert.
Nach über zwei Stunden eindrucksvollem Musikentertainment endete der Abend in der
Bilder des Konzerts gibt es natürlich wieder in unserer Concert-Pictures Sektion oder direkt hier:
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