Mehr als 3.000 Leute ergriffen die Gelegenheit um auch genau dies nun ausgiebig zu tun.
Leider waren wir ein wenig spät dran, so dass ich leider Down Below verpasste und stattdessen die ersten Klänge von Emily Autumn vernahm, woraufhin ich meine Begleiterin alleine an der Gaderobe zurückließ und mich Richtung Fotograben aufmachte.
Emilie Autumn – Hauptbühne [Gallery]
Courtney Loves "anarchistische Violinistin" und eine ihrer "Bloody Crumpets"-Gespielinnen Vecona luden unterstützt von zehn ansehnlichen -vor dem Auftritt aus dem Publikum erwählten- jungen Damen zum "4 Uhr" Tee ein.
"4 O’Clock" ist der gleichnamige Titel der gerade erschienen Single und auch der Name des ersten Songs ihres Auftrittes, gefolgt von "Opheliac", "Liar" und "Thank God I’m pretty" während dem ich mich aus dem Fotograben raus und auf die Suche nach meiner Begleiterin machte.
Suicidal Romance – kleine Bühne [Gallery]
Nach einer erfolglosen Suche durch die Stadthalle, begab ich mich dann bereits in die bis dato noch sehr leere kleine Halle mit einem augenscheinlich recht schmalen Fotograben und einer eher kleinen Bühne,
Suicidal Romance sind Dmitry Ivanov (Gesang, Texte, Programmierung), Viktoria Seimar (Gesang) und Maarja Korstnik (Live-Synthesizer, visuelles Konzept) und stehen bei Infacted Recordings unter Vertrag.
Ihr aktueller Longplayer "Love beyond Reach", kurz LbR wurde von Elektro-Zar Vasi Vallis produziert, zu Vasi aber später mehr.
Wenn man Viktoria sieht, glaubt man kaum dass diese zierliche Person eine doch sehr kraftvolle Stimme hat. Suicidal Romance erinnern ein wenig an Blutengel oder an alte L’ame Immortelle mit der klaren Stimme von Viktoria und der verzerrten von Dmitry.
Viktoria erkannte mich dann auch im Graben und kam zwischen zwei Songs zur mir und reichte mir ihre Hand *schwärm* :-). Leider hatte ich keine Gelegenheit mehr, die drei nach dem Konzert noch irgendwo zu treffen.
Setlist
01. Intro
02. Not Alone
03. Will it be (for us)
04. Poisoned Kiss
05. Star
06. White Snow
07. Prince of the Darkness
Nach dem Gig von Suicidal Romance machte ich mich dann auch wieder auf die Suche nach meiner bis dahin immer noch verschollenen Begleiterin (O-Ton: Nein, mein Handy nehm ich nicht mit, das brauch ich da nicht). Leider hatte sie mein Geld einstecken, so dass ich drauf angewiesen war sie zu finden. Und da mein Durstgefühl mittlerweile überhand nahm, verpasste ich Corvus Corax während dieser Suche. Immerhin habe ich meine Begleiterin vor dem Auftritt von Frozen Plasma noch gefunden.
Frozen Plasma – kleine Bühne [Gallery]
Frozen Plasma sind Vasi Valis (Ex-Namnambulu, Reaper) und Felix Marc (Felix Marc – Soloprojekt, Diorama) und werden in Szenekreisen als Nachfolger von Namnambulu gehandelt, auch wenn Vasi das oftmals nicht hören will. 🙂
Bei Frozen Plasma überlässt Vasi den Platz am Mikrofon wie schon bei NamNamBulu jemand anderem, im Fall Frozen Plasma an Felix. Ganz im Gegensatz zu seinem Industrial (Hellektro) Project Reaper wo Vasi selbst singt (oder sowas ähnliches tut *zwinker*). Vasi und Felix lernten sich 2005 auf der VNV Nation Tour kennen, auf der Vasi sich als Live-Keyboarder von VNV Nation verdingte und Felix als Keyboarder der Support-Band Diorama mit dabei war. Felix Marc startete kürzlich mit seinem Futurepop Projekt welches unter seinem eigenen Namen läuft und bisher recht vielversprechend klingt. Viel Glück hiermit, Felix!
Zum Auftritt selbst:
Die ersten Reihen füllten sich überwiegend mit weiblichen Fans, so dass sich leicht erklären liessen,
Felix wurde seinem Ruf als "Mikrofonsportler" wieder gerecht und düste wie ein Wirbelwind über die Bühne der kleinen Halle, während Vasi sich freute und wie die ewiglächelnde Mona Lisa hinter seinem Keyboard stand.
"Lift the Veil" wurde gefolgt vom stampfenden "Condense" das übrigens von Felix Marc selbst geschrieben wurde.
Weiter gings mit "Crossroads" und dann "Hypcocrite", der ersten offiziellen Single der beiden "Womanizer".
Fortgesetzt wurde mit dem kraftvollen "Home", dann "Generations of a Lost", "Irony" und als Höhepunkt dann "Warmongers".
Jeder Ton wurde vom Publikum dankbar aufgenommen, jede Silbe kräftigst mitgesungen.
Setlist
01. Lift the veil
02. Condense
03. Crossroads
04. Hypocrite
05. Home
06. A Generation of the lost
07. Irony
08. Warmongers
Nach Frozen Plasma musste ich zwangsweise eine Pause einlegen weil ich etwas im Hotel vergessen hatte und sich dies nun böse rächte. Also raus aus der warmen Halle, (ohne Jacke) ab in die Kälte, auf zur Tiefgarage und zurück zum Hotel.
Nach Rückkehr und erfolgreicher Parkplatzsuche in unmittelbarer Nähe der Stadthalle konnte ich in der Stadthalle leider nur noch die letzten Klänge von Projekt Pitchfork ausmachen, so dass ich mich direkt in die kleine Halle begab, wo Suicide Commando in Kürze zum Tanz aufspielen sollten.
Suicide Commando – kleine Bühne [Gallery]
Suicide Commando ist das Projekt des charismatischen Belgiers Johan van Roy, diesmal unterstützt von Mario Vaerewijck am Schlagzeug (INSEKT) und Torben Schmidt am Keyboard (Lights of Euphoria, Infacted Recordings).
Wer bisher in dem Glauben war, Felix würde sich viel bewegen hat Johan noch nicht live erlebt. Johan stand quasi niemals still, es war schwer ihm bei den recht ungünstigen Lichtverhältnissen mit den Augen zu folgen, vom fotografieren mal ganz abgesehen.
Johan sprintete von einer Ecke der Bühne in die andere, sprang von der Bühne runter auf die Grabenabsperrung und feierte mit den Fans ein wahres Feuerwerk seiner besten Hits.
Setlist
01. Bind torture kill
02. Face of death
03. Conspiracy with the devil
04. Dein Herz, meine Gier
05. Raise your god
06. One nation under god
07. Hate me
08. Love breeds suicide
09. Fuck you bitch
10. Hellraiser (Zugabe)
VNV Nation – Hauptbühne [Gallery]
Dann von der kleinen Bühne auf zur Hauptbühne, wo VNV Nation den Höhepunkt des Abends bilden sollten. VNV Nation sind Ronan Harris (Gesang) und Mark Jackson (Drums, Live Keys), diesmal unterstützt von Tom (SITD) und Vasi (Frozen Plasma, Reaper) an den Keyboards.
Die Halle war auch bis auf den letzten Platz gefüllt, so dass man schon das Gefühl bekam, das komplette Publikum habe sich vor der Hauptbühne versammelt. Ein Gedanke der wohl nicht ganz abstrus scheint.
Mal am Rande bemerkt:
Nach dem dritten Song wurden wir dann wie üblich aus dem Graben gescheucht, was ich auch schleunigst tat um mich mit meiner Begleiterin am vereinbarten Treffpunkt zusammenzutun, um (so geplant) dann nochmal in die Halle zurückzukehren.
Leider schien das Wetter vielen Leute übel mitzuspielen, anders kann ich mir die Agressivität die ich auf dem Weg aus der Halle hinaus spürte (bzw. spüren musste 🙁 ) nicht erklären. Dies nahm mir dann auch die Lust nochmal hineinzugehen, so dass ich das Konzert draussen sitzend weiterverfolgte, was meine sichtlich müde Begleitung dankbar aufnahm. Ich wusste ja, dass ich VNV drei Tage später in Düsseldorf nochmal sehen sollte. Mehr dazu im nächsten Bericht. 🙂
Setlist
01. Prologue
02. Joy
03. Chrome
04. Nemesis
05. Holding on
06. Standing
07. The Farthest Star
08. Honour 2003
09. Perpetual
10. Epicentre
11. Beloved
Bildergalerien (alphabetisch):
Emilie Autumn
Frozen Plasma
Suicidal Romance
Suicide Commando
VNV Nation
Autor und Fotos: Thorsten Barth