1. UnArt-Festival 2011 – Dortmund, FZW (05.11.2011)

1. UnArt-Festival 2011 - Dortmund, FZW (05.11.2011)
Geschätzte Lesezeit: 8 Minute(n)

Am 05.11.11 war es soweit, das erste UnArt Festival lud ins Dortmunder FZW ein. Ein Appetithäppchen für pünktliches Erscheinen, war der exklusive und limitierte UnArt- Sampler, der in der Zeit von 14.00 – 14.30 h verschenkt wurde. Sicherlich eine ungewöhnliche Uhrzeit, zu der das Festival begann, doch das UnArt Team hatte sich viel vorgenommen für diesen langen Tag. Neben den sieben Bands fand schließlich auch noch die Rabenschwarze Nacht in den Hallen des FZW’s statt. Für Festivalgänger, war der Eintritt hierfür inklusiv.


Sadurbia [GALLERY]

1. UnArt-Festival 2011 - Dortmund, FZW (05.11.2011)1. UnArt-Festival 2011 - Dortmund, FZW (05.11.2011)

Gegen 14.00 h begann das Festival. Es waren noch nicht sehr viele Besucher anzutreffen als Sadurbia die Bühne betraten.
Im Juni 2011 erschien das zweite Album der dreiköpfigen Band: „Club De Sad“. Die seit 2006 bestehende Band, setzt sich aus Bernd Poschmann, Dennis Wüllner und Frontmann George zusammen.

Vielseitig präsentierte sich Sadurbia in Dortmund. Sympathisch und absolut tanzbar beschallten sie mit einer Mischung aus deutschen und englischen Texten die Halle, die leider nur 1/3 gefüllt war. Was aber ganz sicher nicht an der Band lag, denn Sadurbia versuchte zu erreichen und genau dies gelang ihnen auch. Mit Witz und Sympathie sprachen sie ihr Publikum an und schafften so einen gefühlvollen Rahmen, in dem sie einen elektrisierenden Bogen spannten. Ein weiteres Highlight war, dass sie "Faith Heater" von den Bollock Brothers neu interpretierten und zum ersten Mal live darboten.

Weiter ging es dann mit The Saint Paul. Die Ankündigungen der Bands war gelungen und schaffte einen informativen Bogen von der Band über die Werke zu den Auftritten.


The Saint Paul [GALLERY]

1. UnArt-Festival 2011 - Dortmund, FZW (05.11.2011)1. UnArt-Festival 2011 - Dortmund, FZW (05.11.2011)

Die Band aus Essen bestehend aus Paul und Marc fand 2010 zusammen. Es war ein großer Tag für die beiden Essener, die auf dem 1. UnArt Festival ihr Bühnendebüt feierten. Die EP „Rewind The Time“ ist im November erschienen.
Ein guter Start für die Essener war es allemal. Das Publikum war begeistert. Paul und Marc lebten ansehnlich die Musik auf der Bühne. Tragende und aussagekräftige Texte, wurden mit fein abgestimmten musikalischen Inszenierungen und der klangvollen Stimme von Sänger Paul zu einem echten Erlebnis. Eine runde, gelungene Sache war dieser erste Auftritt der Combo, die man nicht so richtig in eine einzige Schiene, dem Elektro, einordnen möchte. Vielseitigkeit ist eine Tugend und so überraschten sie mit vielen verschiedenen musikalischen Einflüssen, wobei sie jedoch ganz klar einen eigenen Stil vertraten. Eine Band, von der man sicherlich noch mehr hören wird.

Die Umbauphasen ließen Zeit sich im FZW umzusehen. Es gab einen Raucherbereich im Biergarten, der mit Liegen und Biergarnituren bestückt war und so genügend Platz bot um zwischen den Auftritten Luft zu schnappen. Das Wetter spielte ebenfalls mit und so war hier immer reger Betrieb. Leider gab es zuerst die Information, dass es nichts zu Essen gäbe. Jedoch hatte man dann später auch dafür gesorgt und versorgte die Festivalbesucher mit einer Nudelvariation aus Spinat und Tomaten. Die Preise waren insgesamt recht fair.


Liquid Divine [GALLERY]

1. UnArt-Festival 2011 - Dortmund, FZW (05.11.2011)

2000 wurde das Projekt Liquid Divine durch Christian Fritzsche und Guido Stoye gegründet.

Auch für die Leipziger war das Festival eine Art Debüt, denn sie spielten das erste Mal in NRW. Anfang 2011 veröffentlichten sie ihre zweite CD „Black Box“. Melancholische Texte und elektronische Beats luden in die Welt des „Intelligent Elektro“ ein. Unterstützt wurde die musikalische Darbietung mit mystisch gestalteter Lichtsetzung. Anspruchsvoll und innovativ heizten die Leipziger dem Publikum ein.

Einlagen wie, dass der BVB gerade führe gaben dem Auftritt einen Publikums nahen Touch. Auch als der Sänger die Bühne verließ, um kurze Zeit später CD-Geschenke im Publikum zu verteilen, förderte diesen Eindruck und steigerte den Bezug zum Zuschauer noch weiter. Die Jungs aus Leipzig präsentierten sich und ihre Eindrücke einer Welt, in der wir alle leben und gaben Raum dies eigens zu interpretieren.

Die Umbauphasen zogen sich immer mehr und der Timetable verschob sich immer weiter nach hinten. Die Besucherzahl blieb leider klein und teilweise bildeten sich kleine Grüppchen. Sicherlich machte es die Auftritte für die Bands schwieriger, was man aber als Zuschauer nicht merkte, da sich wirklich alle sehr viel Mühe gaben. Die Veranstalter waren ebenso präsent wie alle anderen Mitarbeiter des Festivals. Man konnte jederzeit jemanden ansprechen und jeder Einzelne war bemüht das Festival zu einem schönen Erlebnis zu machen. Wirklich toll! Kleinere Pannen und technische Probleme störten zwar den Betriebsablauf, wurden aber bemüht behoben. So wurde die Beamertechnik kurzerhand vor dem Auftritt von Metallspürhunde repariert, da die ersten Bands leider keine visuellen Effekt durch den Beamer nutzen konnten. Man erklärte dies und ging damit offen um. Eine Tatsache, die das Festival noch etwas persönlicher wirken ließ. Schließlich gab man die Bühne für die Schweizerband Metallspürhunde frei.


Metallspürhunde
[GALLERY]

1. UnArt-Festival 2011 - Dortmund, FZW (05.11.2011)

Die Band aus der Schweiz, deren Name sich von den Mienensuchhunden aus dem Vietnamkrieg ableitet, fand 1998 durch Michel Frasse und Peter Graf zusammen. Am 01.04. 2011 erschien das Album „Moloch“
Gesellschaftskritische Texte gepaart mit starker Bühnenpräsenz und gezielten Showeinlagen, traten dem Zuschauer gegenüber.

Die Band bestehend aus Michel Frasse, Marion Altwegg, Sebastian Hausmann und André Gerber legte sich ins Zeug und überzeugte. Die Zuschauer wurden mitgerissen und erlebten die tiefgründigen Texte visuell und lautstark.

Weiter ging es mit Heimaerde. Sie hatten einige Fans mitgebracht und diese sammelten sich nach und nach in der Halle.


Heimataerde [GALLERY]

1. UnArt-Festival 2011 - Dortmund, FZW (05.11.2011)

Die Band wurde 2004 von DJ Ash ins Leben gerufen. Ashlar von Megalon, Bruder Ansgar v. Hucretha, Bruder Andreas kurz Heimataerde versprachen einen besonderen Auftritt und hielten dieses Versprechen. Schon Anfang des Festivals waren die ritterlichen Wachen aufgefallen, die sich unter die Festivalbesucher mischten. Mit viel Dreck und Kunstblut hatte man sie neben den authentischen Kostümen in Szene gesetzt. Nun fand man sie auf der Bühne wieder.

Lautstark und voller Energie starteten Heimataerde ihren düsteren Auftritt. Elektronische Beats gepaart mit mittelalterlichen Instrumenten und einer tollen Bühnenpräsenz, rissen das Publikum von Anfang an mit.

Szenenartig näherte sich die Show ihren Höhenpunkten zu. Es wurde zum Beispiel eine Jungfrau geopfert, an deren „Blut“ sich Sänger Ashlar labte. Letztendlich erlagen die Bühnenwachen dem vergifteten Kelch, aus dem sie tranken… Die Verschmelzung der Bühnenshow musikalisch und in schauspielerischer Darbietung erinnerte stark an ein klassisches Drama. Die Umsetzung war wirklich sehr gelungen. Dabei wurde auch der Bezug zum Publikum immer wieder gesucht und gesetzt.

Noch einmal hieß es nun warten. Man konnte sich die Wartezeit auch am Merchandising vertreiben. Hier hatte man eine gute Auswahl und konnte kleine Andenken kaufen. Das Warten hatte sich jedoch bisher schon immer gelohnt, denn der Sound in der Halle war wirklich gut und ausgeglichen. Es gab keine Störgeräusche und auch keinen Ausfall. So konnte man sich auf die Berliner von Solitary Experiments freuen und einiges erwarten. Die Halle hatte sich kurz vor dem Auftritt auch noch etwas gefüllt.


Solitary Experiments [GALLERY]

1. UnArt-Festival 2011 - Dortmund, FZW (05.11.2011)

Die Elektroband aus Berlin wurde 1994 gegründet. Als Co-Headliner wurden sie eifrig von den Fans erwartet. Dennis Schober, Michael Thielemann, Steve Graeber und Frank Glaßl starteten von Anfang an energiegeladen durch. Mit kraftvoller Stimme animierte Sänger Dennis das Publikum mit zu machen. Dabei nutzte er den gesamten Bühnenraum und erreichte so wirklich jeden der Fans. Elektronische Beats sorgten für eine geladene und ausgelassene Stimmung.

Mitten im Auftritt schlichen sich Ritter auf die Bühne, die man eben noch bei Heimataerde bewundern konnte. Doch damit nicht genug. Auch der Sänger, der mittelalterlich angehauchten Elektroband, kam zurück auf die Bühne und schnappte sich ein Mikrofon. Zusammen mit dem Heimataerdesänger legte Dennis daraufhin ein sauberes Duett hin, das die Stimmung abermals steigerte. Auch die Tatsache, dass Ashlar den Text von einem Blatt ablas schmälerte diese gelungene Überraschung in keiner Weise. Danach setzten die Berliner ihren Auftritt regulär fort. Es folgte noch eine Zugabe, da die Fans die Berliner einfach nicht ziehen lassen wollten. Am Mischpult stand übrigens exklusiv der Keyboarder der Band Rotersand. Krischan J. E. Wesenberg, war extra angereist, um für einen klaren Sound bei Solitary Experiments zu sorgen.

Angenehm war auch die Fan-Nähe an diesem Tag. Immer wieder mischten sich die Musiker ins Publikum und lauschten interessiert den Kollegen. So hatte man auch die Möglichkeit mit den Bands ein Pläuschchen zu halten oder ein Autogramm abzustauben. Gern nutzte man auch die Chance sich mit den Rittern fotografieren zu lassen. Die Halle füllte sich noch ein wenig mehr als sich der Auftritt der Münchner Megaherz näherte. Zuvor jedoch sammelte sich das UnArt- Team auf der Bühne und bedankte sich bei den Künstlern und Gästen. Sie beschrieben ihre Philosophie und versicherten weiter zu machen. Wieder zeigte das Team um das Festival herum Transparenz und Engagement.


Megaherz
[GALLERY]

1. UnArt-Festival 2011 - Dortmund, FZW (05.11.2011)

Schließlich war es soweit, Megaherz, durften mit 1 Std. 15 min Verspätung die Bühne rocken. Die Münchner Band wurde 1993 gegründet und zählt zur Neuen Deutschen Härte. Sie setzt sich aus Alexander „Lexx“ Wohnhass, Christian Bystron, Werner Weniger, Jürgen Wiehler und Christoph Klinke zusammen.

Sänger Lexx nahm die Verspätung mit Humor und hatte wie immer lockere Sprüche auf den Lippen. Der Münchner Sänger zeigte eine andere Seite von sich, was vielleicht auch an den Hosenträgern lag. Diese hatte er sich extra für den Auftritt gekauft, jedoch waren sie wohl leider nicht Bühnenfest und fielen vor Scheu immer wieder ab, bis er sie wegwarf.

Ein Auftritt, der schön anzusehen und zu hören war. Lexx wirkte ausgelassen und übertrug dies auch auf sein Publikum. Eine runde Sache und der Spaß war der ganzen Band anzusehen. Das neue Album lässt noch etwas auf sich warten. Aber die Fans dürfen gespannt sein, da die Band sich entschiedenen hatte, sie wollten es noch besser machen und nahmen sich deshalb auch diese Zeit. Im Januar 2012 würde es nun aber erscheinen.

Lexx nutzte die gesamte Bühne für seinen Auftritt und integrierte immer wieder auch seine Fans. Außerdem erzählte er hier und da kleinere Anekdoten oder brachte die Band mit Änderungen der Liederreihenfolge einfach mal durcheinander. Er ließ es sich wieder nicht nehmen bei dem Lied „Freiflug“ ins Publikum zu gehen und eine Art Stagediving zu machen. Dazu forderte er die Fans auf, sich etwas zusammenzustellen. Der erste Anlauf wollte noch nicht so wirklich gelingen, doch beim Zweiten schafften er und das Publikum wirklich einen kleinen Ausflug in dem Sänger Lexx auch keinen ungewollten Freiflug erleiden sollte. Unbeschadet kehrte er auf die Bühne zurück und setze seine Show fort. Ein wirklich gelungener Abschluss für das erste UnArt Festival, dass nach dem Megaherz Auftritt in die Rabenschwarze Nacht überging.

Alles in allem war es ein gut organisiertes und umgesetztes Festival. Mit viel Liebe zum Detail wurde hier ein Traum ins Leben gerufen. Man darf also gespannt auf das zweite UnArt Festival sein und hoffen, dass so viel Engagement und Herzblut mit einer hohen Besucherzahl belohnt wird.

Die kompletten Fotosets erreicht ihr über die [GALLERY]-Links oder anklicken der entsprechenden Fotos.

Autorin: Stephanie Brockhaus
Fotos: Marcus Nathofer

Zurück zum Artikel
GALLERY

Zurück zum Artikel
GALLERY

Zurück zum Artikel
GALLERY

Zurück zum Artikel
GALLERY

Zurück zum Artikel
GALLERY

Zurück zum Artikel
GALLERY

Zurück zum Artikel
GALLERY

More from Sparklingphotos.de

TORUL & EGOAMP – Oberhausen, Kulttempel (11.10.2015)

EGOamp wurde von Asmodi Caligari und Cesare Insomnia gegründet. Das Projekt wird...
Read More