PILLORIAN – Obsidian Arc

PILLORIAN  – Obsidian Arc
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8 Gesamtnote

8

“Hört auf in der Vergangenheit zu leben, …”

Lass Dir den Beitrag vorlesen:

… die Zukunft wird eisig und schwarz!

Trotzdem sei ein kurzer, scheidender Blick auf die jüngere Vergangenheit gerichtet. Ja, Agalloch sind seit letztem Frühling Geschichte. Ja, und keiner weiß so richtig wieso eigentlich – glaubt man den Interviews im Anschluss an den Splitt, nicht mal die Ex-Mitglieder selbst. Nachdem sich alle ein wenig aus der Schockstarre befreit hatten, gaben die Ex’en bekannt, dass es zwar getrennt voneinander, doch wenigstens musikalisch weiter gehen würde.

Geschenkt. Jeden Tag trennen sich überall irgendwelche Bands und neue finden zusammen. Das ist soweit erst mal nichts Besonderes. Und wer gerne Klatsch und Tratsch über Trennungsgeschichten liest, sollte überlegen, ob er auf der Internetpräsenz der Bunten vielleicht besser aufgehoben ist. Trotzdem dürfte klar sein, dass sich Augen und Ohren von Liebhabern der Genres, aus denen sich die zahlreiche Fangemeinde der Amerikaner gespeist haben, gespannt auf das richten, was sich da nun regt. Immerhin gilt es Überwerke, wie beispielsweise das beispiellose The Mantle, und Hymnen, wie das Sol Invictus Cover Kneel to the Cross, zu verteidigen oder zumindest nicht zu beschädigen. Da können Fans schon unerbittlich sein. Don Anderson, Jason Walton und Aesop Dekker geben sich mit Khôrada noch sehr geheimnisvoll, John Haughm hat mit den neuen Kollegen bei Pillorian und dem Album Obsidian Arc jetzt schon mal vorgelegt.

Gegründet hat sich die Band bereits im Frühsommer des letzten Jahres und neben John Haughm bilden Stephen Parker (Maestus, ex-Arkhum) und Trevor Matthews (Uada, ex-Infernus) das Line-up von Pillorian. Vor ein paar Wochen gab es auch schon mit A Stygian Pyre einen kleinen Vorgeschmack auf das Debut der Band. Gepaart mit dem Namen der Band signalisierte die Single auch schon ganz klar, wo es hingehen soll: es wird finster, es wird kalt, es wird bedrohlich und irgendwie auch so, wie dort, wo man ursprünglich schon mal hergekommen ist. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, da John Haughm den Großteil des Songwritings übernommen hat.

Obsidian Arc erinnert dann über weite Strecken auch sehr stark an Agalloch zu ihren Ashes Against The Grain – Zeiten. Besonders sind hier Titel wie By The Light of a Black Sun, The Vestige of Thorns und das quälende Dark is the River of Man – für mich der stärkste Song auf Obsidian Arc – hervor zu heben. Mit Archaen Divinity – absolut stark und verheerend! -, A Stygian Pyre und Forget Iron Crucible runden solide, klassische, vor rasendem Nihilismus strotzenden Black-Metal Hymnen die Aufnahme ab.

Alles in allem hat mich Obsidian Arc sehr erfreut, denn es ist solider atmosphärischer Black-Metal auf sehr hohem Genre-Niveau, der sich nicht scheut, sich durch externe musikalische Einflüsse, beispielsweise Elemente aus dem Dark Folk, weiter zu perfektionieren. Die Stücke laden zu einer Auseinandersetzung mit ihnen ein, sie erzählen kompositorische Geschichten und kalte, verächtliche, epische Mythen. Auch handwerklich ist Obsidian Arc perfekt gemacht. Das ist nicht zuletzt der Klangschmiede Studio E und den erfahrenen Händchen von Markus Stock zu verdanken, der so scheint es, mittlerweile alles, ausgesprochen erfolgreich abmischt, was im Black-Metal Bereich und darüber hinaus Rang und Namen hat.

Obsidian Arc hat somit alles, was ein gutes modernes Black-Metal Album haben sollte, trotz alledem scheint ein Quäntchen an Innovation zu fehlen, der letztendliche Befreiungsschlag, den man bei einem Neuanfang hätte vermuten können.

Obsidian Arc erscheint am 10. März 2017 bei Tonschmiede Eisenwald.

Anspieltipp: By the Light of a Black Sun

PILLORIAN - Archaen Divinity [Official - HD]

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Tracklist: PILLORIAN – Obsidian Arc

01. By the Light of a Black Sun
02. Archaen Divinity
03. The Vestige of Thorns
04. Forged Iron Crucible
05. A Stygian Pyre
06. The Sentient Arcanum
07. Dark is the River of Man

Weblinks PILLORIAN:

Official: http://www.pillorian.com/
Facebook: http://www.facebook.com/Pillorian/?fref=ts
Bandcamp: http://pillorian.bandcamp.com/

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