REAPER – Babylon Killed The Music

REAPER - Babylon Killed The Music
Geschätzte Lesezeit: 2 Minute(n)

8

Gesamtnote

8

Manchmal dauert es etwas, bis man so wirklich auf ein Album gestoßen wird. Zwar erschien Babylon Killed The Music bereits Ende September, es brauchte aber einige Support-Auftritte im Rahmen der jüngsten Project Pitchfork-Tour, um neugierig auf das Album zu werden. Irgendwann kriegt es einen dann aber doch – und dass Vasi Vallis nicht nur mit Frozen Plasma, NamNamBulu und Future Lied To Us ansprechende Klänge macht, sondern eben auch mit Reaper, beweist er auf dem Album deutlich, das neun Jahr nach dem Erstling Hell Starts With H erscheint. Auf gut 50 Minuten präsentiert Babylon Killed The Music dunkle Elektro-Klänge der härteren Gangart in abwechslungsreicher Art und Weise, bei denen sich ein Reinhören als lohnenswert erweist.

Lass Dir den Beitrag vorlesen:

Vor allem zu Beginn dominieren harte Beats im Elektro-Sound das Geschehen, wie schon der Opener Cracking Skulls gut zeigt. Ein Stampfer der besten Sorte, garniert mit Sprachsamples. Dass der druckvolle Elektro dabei vielseitig begegnet, belegt unter anderem eine Nummer wie Sledge Hammer, das trancige Elemente mit beinhaltet und auch ruhige „Verschnaufpausen“ mit beinhaltet, während beispielsweise We Are Reaper ein bisschen das Tempo herausnimmt und Endzeit-Atmosphäre versprüht. Das mittlere Tempo, das dennoch vehement zugeht in Kombination mit den betonten Sprachsamples, schafft es, eine beinah apokalyptische Stimmung zu verbreiten und einen in den Bann zu ziehen.

In die treibendere Richtung hingegen gehen wiederum Stücke wie Sechzehn Punkte Plan, das auch live schon häufiger begegnetet. Hier ist der Fokus wiederum deutlich mehr auf der Tanzbarkeit. Interessant auch Neophyten, das in seinen Sprachsamples Menschen auf verschiedene Weise benennt. Samples wie „wir sind einfach wunderbar“ werden zu „wir sind einfach ziemlich dumm“, gefolgt von der Frage „warum?“ – eingebettet in den gewohnt hochwertigen Elektro. Bis zum Ende hin gibt es dabei immer wieder neue Facetten in den Klängen von Reaper zu entdecken, beispielsweise wenn in Divide the Sea gar orientalisch anmutende Klänge hinzukommen, bevor Silver Love das Album beendet und dabei weit optimistischer klingt als manch endzeitige Soundscapes im vorigen Verlaufe des Albums.

Mit Babylon Killed The Music ist Reaper starkes Elektro-Album gelungen, das nicht nur live viel Freude bereiten konnte, sondern auch als Album eine nicht nur im wahrsten Sinne des Wortes gesehene runde Sache ist. Ein Reinhören ist sehr zu empfehlen – vielleicht wird ja am Ende gar mehr draus!

Tracklist REAPER – Babylon Killed The Music:

01. Cracking Skulls
02. The Sound of Ids
03. Sledge Hammer
04. Farewell
05. We Are Reaper
06. Sechzehn Punkte Plan
07. Neophyten
08. Footprint
09. Aladin Killed JFK
10. Divide the Sea
11. Silver Love

Weblinks REAPER:

Facebook: www.facebook.com/reaperelectro
Twitter: www.twitter.com/VasiVallis

Written By
More from Marius Meyer

PARCELS – Live Vol. 1

Ein Live-Album in Zeiten von Corona? Nun, aufgenommen wurde es davor, ein...
Read More