FRONT 242 & STERIL – Oberhausen, Kulttempel (06.12.2014)

FRONT 242 & STERIL - Oberhausen, Kulttempel (06.12.2014)
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Das Warten geht weiter. Auch elf Jahre nach der Veröffentlichung des letzten Longplayers Pulse hoffen die Fans der belgischen EBM-Legende Front 242 immer noch vergeblich auf neues Studiomaterial. Trotz allem touren Jean-Luc de Meyer, Patrick Codenys, Richard Jonckheere, Daniel Bressanutti und Live-Drummer Tim Kroker weiter munter mit ihren alten Klassikern durch die Welt. Und ließen sich nur wenige Monate nach dem wegen eines kaputten Mischpults unterbrochenen Auftritts beim Amphi Festival im Oberhausener Kulttempel blicken, der erwartungsgemäß bestens gefüllt war.

FRONT 242 & STERIL - Oberhausen, Kulttempel (06.12.2014)Mit dem Supportact ging der Veranstalter stilistisch auf Nummer sicher. Und dürfte den ein oder anderen szenekundigen Fan ziemlich glücklich gemacht haben, denn die Oldenburger von Steril sind in den letzten Jahren nicht unbedingt für eine häufige Live-Präsenz bekannt. So konnten sich die vorderen Reihen zu Oldschool-orientierten und peitschenden EBM-Beats schon einmal warm tanzen, Vokalist Mähne Meenen -dessen Stimme sicherlich Geschmackssache ist- und seine beiden Mitstreiter kredenzten einen bunte Reise durch knapp 20 Jahre Band-Geschichte, bei denen Stücke wie Glas oder Elektroliebe des neuen 2014er Albums Misanthrop ebenso zum Zuge kamen wie No Remission, der Opener vom 1995er Debüt Transmission Pervous. Steril wurden nach zehn Songs in knapp 45 Minuten euphorisch beklatscht von einem beträchtlichen Teil des Publikums verabschiedet, welches sich dann stilecht bei einigen Bierchen und Bodybeats aus der Konserve auf Front 242 vorbereitete.

Setlist Steril:
01. Glas
02. Strom
03. Overgod
04. Lies
05. Crash Your Head
06. Tanzt
07. Elektroliebe
08. No Remission
09. Egoist
10. Fan

FRONT 242 & STERIL - Oberhausen, Kulttempel (06.12.2014)Pünktlich um 22.30 Uhr eröffneten dann Front 242 mit Moldavia ihren 80-minütigen Gig, welcher leider einmal mehr ohne große Überraschung in der Setlist vonstatten ging und die mittlerweile gewohnte Mischung aus den im „Vintage“-Sound dargebotenen Klassikern aus den Achtzigern und einigen Songs der Pulse-LP auf die Bühne brachte. Eins muss man den fünf Live-Musikern aber bei aller Repetitivität lassen: Sie arbeiten kontinuierlich an neuen Versionen der schon tausendfach gespielten Hits. So kraftvoll wie in Oberhausen schossen die erste Zugabe Until Death Us Do Part sowie das uralte U-Men wohl live schon lange nicht mehr von der Bühne, auch das im Original sehr ruhige und getragene 7Rain peitscht plötzlich im 4/4-Takt ins Tanzbein. Kein Wunder, dass die Belgier dann kurz vor Geisterstunde nach einem mal wieder brutal lärmenden wie energetisch vorgetragenen Punish Your Machine unter tosendem Jubel die Bühne verließen und den Weg für die Aftershowparty freimachten, auf der die Zuschauer mit EBM, Electro-Classix + Artverwandtem von den DJs Calle & redcherry verwöhnt wurden und das Angebot bei toller Stimmung gerne tanzend annahmen.

Setlist Front 242:
01. Moldavia
02. Body To Body
03. No Shuffle
04. 7Rain
05. Together
06. Take One
07. Headhunter
08. Triple X Girlfriend
09. Quite Unusual
10. U-Men
11. Melt
12. Commando Mix
13. Im Rhythmus bleiben
14. Funkahdafi
15. Welcome To Paradise
16. Until Death Us Do Part (Z)
17. Punish Your Machine (Z)

Front 242:

Steril:

Fotos: Miriam Neiken

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