M. WALKING ON THE WATER – Krefeld, Kufa (18.03.2011)

M. WALKING ON THE WATER - Krefeld, Kufa (18.03.2011)
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Die Augen hält er geschlossen, den Rücken hat er dem Publikum zugewandt, seine Gesichtszüge sind völlig entspannt. Die Musik scheint durch ihn hindurch zu fließen. Als ob er an durchsichtigen Fäden hängen würde, bewegt sich Markus Maria Jansen zu den Klängen des Kontrabasses. Erst langsam, um zusammen mit der Musik immer schneller zu werden.

M. WALKING ON THE WATER - Krefeld, Kufa (18.03.2011)Es scheint, als ob die Zeit zurück gedreht worden wäre: M. Walking On The Water, die Krefelder Indie-Kultband, gibt wie in alten Zeiten ein Konzert in der Kulturfabrik. Die große Halle ist voll, vor der Bühne ist kaum Platz zu tanzen und auch hinten knubbeln sich die Fans, die sich das Heimspiel nicht entgehen lassen wollen. „Endlich wieder wie früher“ kommentiert Jansen, als er sieht, wie viele Zuschauer den Weg in die Kufa gefunden haben. 90 Minuten lang reiht sich ein Hit an den Nächsten. Den Fans ist das nicht genug – sie fordern mehr. Und werden nicht enttäuscht: ein fast einstündiger Zugabenblock vermag ihre Sehnsucht zu stillen.

Doch blicken wir zurück: Mit Sundowndraft, einem Stück vom aktuellen Album „Flowers For The Departed“ starteten die M.’s, wie sie von ihren Fans liebevoll abgekürzt werden, in den Abend. Doch lange muss sich das Publikum, das insbesondere wegen der Klassiker gekommen zu sein scheint, nicht gedulden. Ältere Hits wie „Adventures And Narration“, M. WALKING ON THE WATER - Krefeld, Kufa (18.03.2011)„Linda Lee“ und „Holy Night of Rosemarie“ werden ebenso begeistert aufgenommen wie das neue „Sing Sally“, das erstaunlicherweise schon viele der Anwesenden mitsingen können. Die Musiker auf der Bühne sind zwar, ebenso wie ihr Publikum, älter geworden. Dennoch scheinen beide Gruppen nichts von ihrem Schwung verloren zu haben. Vor der Bühne wird getanzt, gesungen, geklatscht – das Publikum setzt dabei Energie frei, die von den M.’s in pure Spielfreude umgesetzt wird. Bandleader, Sänger und Gitarrist Markus Maria Jansen und Akkordeonspieler Mike Pelzer, der hin und wieder auch zum Mikrofon greift, wirbeln zusammen über die Bühne. Unterstützt werden sie von Geiger Axel Ruhland, Schlagzeuger Martell Beigang und Konrad Mathieu am Kontrabass.
Nicht fehlen darf natürlich auch die schwingende Glühbirnendeko, die bei dem einen oder anderen Klassiker in Bewegung gesetzt wird. „Dead President’s Waltz“, „Poison“ und schließlich auch “Party In The Cemetry” – je länger der Abend dauert, desto öfter erklingen alte Songs der M.’s, die sie dann auch gar nicht mehr selbst singen müssen, weil die alten Fans das für sie erledigen. So ein bisschen Arbeit abnehmen – das machen sie doch gerne. Dafür, dass sie ihre M.’s endlich wieder haben – dafür würden einige Krefelder wahrscheinlich sogar ihr letztes Hemd hergeben.

Bilder des Konzerts befinden sich in unserer Konzertfotos Sektion (Bildkommentare sind durch Anklicken der Sprechblase möglich) oder direkt durch Anklicken der Bandfotos.

Autorin: Esther Mai
Fotos: Michael Gamon

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